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600 Oldesloer setzen ein Zeichen für Demokratie und gegen Rechts!

In Bad Oldesloe setzten über 600 Bürger ein Zeichen für Demokratie und gegen Rechts. Die friedliche Demonstration forderte eine hohe Wahlbeteiligung und ein respektvolles Miteinander.

In Bad Oldesloe fand am vergangenen Wochenende eine beeindruckende Menschenkette statt, die sich vom Bürgerhaus bis zur Hude erstreckte. Mit über 600 Teilnehmenden fiel die Resonanz weit größer aus als die ursprünglich prognostizierten 250 Teilnehmer. Die friedliche Demonstration, die sich gegen rechte Bewegungen und für die Demokratie aussprach, war geprägt von bunten Plakaten, die klare Botschaften transportierten. Eines der auffälligsten Transparent lautete: „Als wir Frauen mehr Rechte wollten, meinten wir nicht Nazis“.

Die Veranstaltung war ein gemeinsames Projekt von 18 Organisationen, darunter Gewerkschaften, der Sozialverband und der SC Union Oldesloe. Zudem waren nahezu alle politischen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung vertreten. Jens Wieck, der Organisator der Demonstration, betonte daß ein generations- und parteiübergreifendes Ausrufezeichen gesetzt wurde.

Kritik an Rechtspopulismus und Aufruf zur Wahlbeteiligung

Wolfgang Abel vom Bündnis gegen Rechts lobte die Veranstaltung als ein wichtiges Zeichen für den sachlichen Meinungsstreit und betonte die Notwendigkeit, ohne Hass und Hetze zu diskutieren. Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl am 23. Februar forderte Abel die Bürgerinnen und Bürger auf, aktiv an der Wahl teilzunehmen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die historische Wahlbeteiligung von 91,1 Prozent bei der Bundestagswahl 1972 gelegt, die als Ziel angestrebt wird.

In diesem Kontext ist es interessant, den Einfluss von ökonomischer Ungleichheit auf die Wahlbeteiligung in westlichen Demokratien zu beleuchten. Laut einer Studie wird ein negativer Zusammenhang zwischen dieser Ungleichheit und der Wahlbeteiligung festgestellt. Bürger*innen in ungleichen Gesellschaften entscheiden sich weniger häufig zur Wahl zu gehen. Populistische Parteien behaupten oft, den vernachlässigten Bürger*innen eine Stimme zu geben, können allerdings diesen negativen Einfluss nicht mindern. Studien zeigen, dass die Wahlbeteiligung von 87,5 % bei hoher Gleichheit auf nur 62,5 % bei hoher Ungleichheit sinkt.

Erinnerungskultur und zukünftige Veranstaltungen

Am Tag der Demonstration fand in Bargteheide ein weiterer Polizeieinsatz statt, der sich gegen einen Wahlstand der AfD und eine damit verbundene Gegendemonstration richtete. Glücklicherweise gab es in Bargteheide jedoch keine größeren Auseinandersetzungen. Der Frieden und die positive Stimmung in Bad Oldesloe setzen somit einen ermutigenden Kontrast.

Für die kommende Woche ist eine Kundgebung der Omas gegen Rechts in Bad Oldesloe geplant. In den Räumlichkeiten des Kultur- und Bildungszentrums (KuB) ist zudem eine Ausstellung eingerichtet, die in Zusammenarbeit mit den Omas gegen Rechts und Oldesloer Schülern entstanden ist. Diese Ausstellung erinnert mit 905 Judensternen an die deportierten jüdischen Menschen und trägt so zur wichtigen Erinnerungskultur in der Region bei.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 2
www.dvpw.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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