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Düsseldorfer Ohad Ben Ami nach 491 Tagen als Geisel von Hamas befreit!

Nach 491 Tagen Geiselhaft wurde der Deutsch-Israeli Ohad Ben Ami aus dem Gazastreifen befreit. Die Übergabe an das Rote Kreuz zeigt die komplexe Lage im Nahostkonflikt.

Nach mehr als einem Jahr Geiselhaft wurde der Deutsch-Israeli Ohad Ben Ami am Samstag aus der Gefangenschaft der Hamas befreit. Ben Ami, der Wurzeln in Düsseldorf hat und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit seiner Frau Raz entführt. Während seine Frau bereits Ende 2023 freigelassen wurde, musste Ben Ami bis zur nunmehr vollzogenen Freilassung 491 Tage in Gefangenschaft verbringen. Dies berichtet T-Online.

Zusammen mit Ben Ami wurden zwei weitere Geiseln, Or Levy (34) und Eli Scharabi (52), aus der Gefangenschaft entlassen. Die Übergabe der Geiseln an das Rote Kreuz wurde live im Fernsehen übertragen. Bei ihrer Freilassung wirkte der Gesundheitszustand der Geiseln alarmierend, da sie ausgehungert und abgemagert erschienen. Nach der Übergabe wurden die befreiten Geiseln in Krankenhäuser gebracht, um medizinisch versorgt zu werden.

Das Abkommen und die Freilassung

Im Gegenzug für die Freilassung der drei Geiseln plant Israel die Entlassung von 183 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen. Das Thema der Geiselnehmer und der Gefangenen stellt einen zentralen Streitpunkt im Umgang zwischen Israel und der Hamas dar. Auch das Ministerium von Nordrhein-Westfalen, unter der Leitung von Ministerpräsident Hendrik Wüst, äußerte sich zur Freilassung und forderte die sofortige Entlassung aller Geiseln.

Die Geiselnahme von Ben Ami und seinen Mitgefangenen ist Teil eines größeren Kontexts, in dem seit Beginn des Konflikts zahlreiche Menschen in Gaza festgehalten werden. Laut Tagesschau hält die Hamas einen Großteil der Geiseln seit dem Angriff am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.400 Menschen getötet wurden. Bis dato wären noch 76 der 33 israelischen Geiseln im Gazastreifen gefangen, wobei 35 dieser Personen laut israelischen Quellen bereits tot sind.

Internationale Reaktionen und rechtliche Aspekte

Die Bilder der Geiselübergabe riefen Bestürzung aus, nicht nur unter den Angehörigen der freigelassenen Geiseln, sondern auch bei hochrangigen politischen Vertretern. Israelis Präsident Isaac Herzog und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilten den angespannte Zustand, in dem sich die Geiseln befanden. Dies zeigt die besorgniserregenden Dimensionen des Konflikts, der von Human Rights Watch als eine Reihe von Kriegsverbrechen eingeordnet wird. Die Organisation dokumentierte, dass Geiselnahmen gemäß der Genfer Konventionen und dem Römischen Statut als Verbrechen gelten.

In der aktuellen Situation fordert Human Rights Watch die sofortige und bedingungslose Freilassung aller zivilen Geiseln. Die leidvollen Umstände, in denen die Geiseln gehalten werden, werden von Familienangehörigen als unerträglich beschrieben, vor allem für diejenigen, die lebenswichtige Medikamente benötigen. Der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs hat darüber hinaus ein Mandat zur Untersuchung der Geiselnahmen als Kriegsverbrechen angekündigt.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.hrw.org
Quellen gesamt
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