
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Mannheim plant für das Frühjahrssemester 2025 eine umfassende Ringvorlesung, die sich mit dem Thema Migration auseinandersetzt. Diese Vortragsreihe startet am 17. Februar 2025 und wird sich über mehrere Wochen erstrecken. Wöchentliche Vorträge von Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen sollen Raum für tiefgehende Diskussionen über die Zukunft der Migrationspolitik in Deutschland bieten. Die Vorträge finden montags um 19 Uhr im Raum SN 169 im Ostflügel des Mannheimer Schlosses statt. Der erste Vortrag wird von Prof. Dr. Marc Helbling, einem renommierten Soziologen der Universität Mannheim, gehalten.
Die Ringvorlesung richtet sich nicht nur an Studierende, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit. Insgesamt sind acht Perspektiven zu migrationsrelevanten Fragestellungen vorgesehen. Nach jedem Vortrag haben die Anwesenden 30 Minuten Zeit, um mit den Referierenden zu diskutieren, was die Möglichkeit für einen lebendigen Austausch eröffnen soll. Die Teilnehmer können sich auf ein breites Spektrum an Themen freuen, angefangen vom Engagement für Migration bis hin zu bildungspolitischen Aspekten.
Vielfalt der Vortragenden
Die Referierenden sind sorgfältig ausgewählt und kommen aus verschiedenen Fachgebieten. Dies umfasst unter anderem:
- Prof. Dr. Gerald Schneider über die administrative Ungleichbehandlung von ausländischen Staatsangehörigen
- Christine Scharf, die politikwissenschaftliche Kritiken an der Migrationspolitik darlegen wird
- MediNetz Rhein-Neckar e.V. zu medizinischer Versorgung für Migrant*innen
- Nalan Erol, die Migration, Rassismus und Faschismusthematisieren wird.
- Prof. Dr. Havva Engin zur Bildungsgerechtigkeit im Kontext migrationsbezogener Diversität
- Dr. Maria Alexopoulou über die Geschichte der Migration in Deutschland.
Zusätzlich zur lokalen Perspektive werden auch übergreifende gesellschaftliche Aspekte der Migration beleuchtet. Migration ist ein prägendes Phänomen, das Gesellschaften weltweit beeinflusst und in der heutigen Zeit oft als Problem wahrgenommen wird. Dies hat zu polarisierten Debatten und Veränderungen in der politischen Landschaft geführt, was von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW in ihrer Berichterstattung bestätigt wird.
Wirtschaftliche Dimensionen der Migration
Migration hat jedoch nicht nur soziale, sondern auch tiefgreifende wirtschaftliche Auswirkungen. Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung ist die Diskussion über die wirtschaftlichen Effekte von Zuwanderung stark umstritten. Befürworter sehen Zuwanderung als entscheidend für den Erhalt von Sozialsystemen in alternden Gesellschaften, während Kritiker negative Effekte auf Arbeitsplätze und öffentliche Finanzen befürchten.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind komplex und hängen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere der Qualifikation der Migrant*innen. Hochqualifizierte Zuwanderer haben oft positive Effekte auf Löhne und Beschäftigung, während geringqualifizierte Migrant*innen tendenziell Druck auf die Löhne von ebenfalls geringqualifizierten Einheimischen ausüben können. Studien, wie die von David Card, haben gezeigt, dass Migrationsprozesse nicht unbedingt negative arbeitsmarktliche Effekte nach sich ziehen müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ringvorlesung an der Universität Mannheim nicht nur aktuelle migrationspolitische Fragestellungen thematisiert, sondern auch die Debatte über die vielschichtigen wirtschaftlichen Auswirkungen von Migration anstoßen wird. Kontaktpersonen für die Ringvorlesung sind Vincent Spies (E-Mail: ringvorlesung-migration@mail-asta-uni-mannheim.de) und Katja Bauer (E-Mail: katja.bauer@mail-uni-mannheim.de).
Für weitere Informationen zur Ringvorlesung besuchen Sie die Webseite: asta-uni-mannheim.de/ringvorlesung-migration-fss-2025.