
Norderstedt hat einen umfassenden Fahrplan zur kommunalen Wärmeplanung erstellt, der auf Klimaneutralität bis 2040 abzielt. Die Stadtwerke Norderstedt planen Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro, um das Fernwärmenetz auszubauen. Der Wärmeplan umfasst insgesamt 38 Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit dem Hamburg Institut Consulting erarbeitet wurden. Eine Umfrage hat ergeben, dass 75% der Bürger für den Ersatz ihrer Gasheizung durch ein Fernwärmenetz sind, was die breite Akzeptanz des Projekts unterstreicht.
Allerdings können nur etwa ein Drittel der Haushalte wirtschaftlich und ökologisch an das geplante Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Mehrheit, etwa 70% der Haushalte, muss auf dezentrale Lösungen wie Luftwärmepumpen oder Solarthermie-Anlagen zurückgreifen. Es besteht keine Verpflichtung für Bürger, sich dem Plan anzuschließen, stattdessen werden Informationsangebote bereitgestellt, um eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
Künftige Maßnahmen und Anreize
Ein wichtiger Bestandteil der Wärmeplanung in Norderstedt ist eine geplante Wärme-Messe am 8. März im Kulturwerk am Stadtpark, die den Bürgern als Informationsplattform dient. Zudem gibt es ein Förderprogramm für private Hausbesitzer, das Zuschüsse für Wärmedämm-Sanierungen anbietet. Diese Zuschüsse betragen maximal 1.300 Euro für Einfamilien- und Zweifamilienhäuser und 1.700 Euro für Gebäude mit drei Wohneinheiten.
Zurzeit sind bereits 2.000 Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen, mit dem langfristigen Ziel, diesen Wert bis 2040 auf 4.500 Anschlüsse zu erhöhen. Die jährlichen Investitionen der Stadtwerke liegen zwischen 10 und 15 Millionen Euro, wobei neue Leitungen in geeigneten Wohnquartieren verlegt werden – momentan in Glashütte und am Harksheider Markt. Auf der Homepage der Stadtwerke wird ein Wärmekataster bereitgestellt, das zeigt, ob Haushalte in einem geeigneten Gebiet leben.
Übergeordnete Rahmenbedingungen
Die kommunale Wärmeplanung in Norderstedt ist Teil eines größeren Konzepts, das darauf abzielt, die Wärmeversorgung in Städten nachhaltig zu gestalten. Wie die Bundesregierung mitteilt, wird das Wärmeplanungsgesetz am 1. Januar 2024 in Kraft treten und alle Städte und Gemeinden in Deutschland dazu verpflichten, eine lokale Wärmeplanung zu erstellen. Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein, wobei die Fernwärme eine Schlüsselrolle in der klimaneutralen Wärmeversorgung spielen soll.
Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz, das ebenfalls am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, wird die Planung zur Wärmeversorgung noch relevanter. Bis Mitte 2028 müssen Wärmepläne für alle Gemeinden vorliegen. Während Großstädte, die über 100.000 Einwohner haben, bereits bis 2026 zum Handeln verpflichtet sind, haben kleinere Gemeinden bis 2028 Zeit. Dies zeigt, dass Norderstedt mit seiner kommunalen Wärmeplanung vorangeht und sich aktiv an diesen übergeordneten Zielen beteiligt.
Abschließend ist festzuhalten, dass die Umsetzung der Maßnahmen zur Wärmewende auch sichtbare Veränderungen im Stadtbild mit sich bringen wird. Das Projekt zeigt das Engagement der Stadt Norderstedt in einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Energiepolitik, die nicht nur lokale, sondern auch überregionale Bedeutung hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kommunale Wärmeplanung nicht nur ein bedeutendes Instrument für die nachhaltige Energieversorgung in Norderstedt ist, sondern auch hart daran arbeitet, die Klimaziele der Stadt und des Landes Schleswig-Holstein bis 2040 zu erreichen. Informationen darüber finden sich auch auf der Website der Stadtwerke Norderstedt.