
Am 10. Februar 2025 wird im Landgericht Stuttgart ein Urteil gegen einen 26-jährigen Syrer erwartet, der für einen gewalttätigen Messerangriff während eines EM-Public-Viewing in Stuttgart angeklagt ist. Der Vorfall ereignete sich Ende Juni 2024 auf dem Schlossplatz, wo mehrere tausend Fußballfans das Spiel zwischen der Türkei und Tschechien verfolgten. Der Syrer steht wegen eines Angriffs auf Menschen in türkischen Trikots, Schals und mit Fahnen unter Anklage und soll aus Hass auf die türkische Nationalität gehandelt haben. Bei dem Angriff wurden mehrere Personen verletzt, eine von ihnen schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer.
Laut der Staatsanwaltschaft wird dem Angeklagten versuchter Mord in sechs Fällen, sowie schwere Körperverletzung in vier Fällen vorgeworfen. Die Behörde fordert eine Haftstrafe von 13 Jahren. Der Verteidiger des Angeklagten plädiert jedoch für eine Haftstrafe von nur acht Jahren und argumentiert, dass das Verhalten seines Mandanten auf eine Psychose hindeute. “Die psychische Verfassung des Angeklagten wird entscheidend für den Prozess sein”, sagt der Anwalt der Nebenklage, der vier der an diesem Abend verletzten Personen vertritt.
Messerangriffe und gesellschaftliche Spannungen
Dieser Vorfall ist nicht isoliert, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends: Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Messerangriffe in Deutschland signifikant an. Laut Mediendienst Integration wurden von den Landeskriminalämtern mehr Messerangriffe gezählt als je zuvor. Das Bundeskriminalamt (BKA) stellte fest, dass es 2023 einen Anstieg von 9,7 Prozent bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen sowie ein Plus von 16,6 Prozent bei Raubdelikten gab.
Die Zunahme von Messerangriffen kann auf verschiedene gesellschaftliche Faktoren zurückgeführt werden. So könnten der Wegfall der Corona-Beschränkungen, inflationsbedingte wirtschaftliche Spannungen und diverse Migrationstrends eine Rolle spielen. Besonders ins Auge springt, dass in vielen Bundesländern – mit der Ausnahme von Brandenburg – ein Anstieg von Messerangriffen verzeichnet wurde, teils um bis zu 15 Prozent.
Exzessive Gewalt und Migration
Die Tatverdächtigen bei diesen Angriffen sind überwiegend männlich und meist über 21 Jahre alt. In Bundesländern, die die Nationalität der Tatverdächtigen erfassen, waren 33 bis 55 Prozent der Verdächtigen nicht deutscher Herkunft. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, da Ausländer unter den Tatverdächtigen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überrepräsentiert sind. Faktoren wie Armut, geringe Bildung und soziale Isolation unter Migranten könnten dabei eine Rolle spielen.
Insbesondere unter Jugendlichen wurde ein Anstieg des Mitführens von Messern festgestellt, was auf gesellschaftliche Normen und Ängste zurückzuführen sein könnte. Während Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener Messer mitführen, verwenden sie diese in Konflikten häufiger als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund.
In Anbetracht der vorliegenden Beweise und der komplexen sozialen Hintergründe wird der heute bevorstehende Prozess sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche Fragen aufwerfen. Es bleibt abzuwarten, welches Urteil das Landgericht Stuttgart fällen wird.
Die aktuelle Situation hinsichtlich der Messerkriminalität in Deutschland wird durch die Berichterstattung von SWR und FAZ weiter verdeutlicht, indem sie auf die spezifischen Hintergründe und Dynamiken innerhalb der Gesellschaft eingehen.