
Am 9. Februar 2025 hat Malaika Mihambo beim ISTAF Indoor in Düsseldorf einen beeindruckenden Sieg im Weitsprung errungen. Mit einer Weite von 6,87 Metern setzte sie sich erfolgreich gegen ihre Konkurrentinnen durch. Die Niederländerin Pauline Hondema belegte mit 6,68 Metern den zweiten Platz. Dies war nicht Mihambos erster Erfolg in dieser Hallensaison, nachdem sie bereits in Dortmund und Karlsruhe gewinnen konnte. In Karlsruhe stellte sie direkte mit 7,07 Metern die bisherige Weltjahresbestleistung auf. Solche Leistungen festigen Mihambos Ruf als eine der besten Weitspringerinnen der Welt.
Besonders auffällig war das neue Weitsprung-Regelwerk, das in Düsseldorf getestet wurde. Anstelle des klassischen Absprungbalkens sprang Mihambo von einer 40 Zentimeter langen Take-Off-Zone. Dieses innovative System, das von World Athletics entwickelt wurde, soll die Anzahl der Fehlversuche durch Übertreten verringern, allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Nachvollziehbarkeit der Sprünge für die Zuschauer und der längeren Auswertungszeiten. Die Weiten der Athletinnen wurden jedoch weiterhin nach dem bisherigen Regelwerk erfasst, was für eine gewisse Transparenz sorgte.
Veränderungen im Weitsprung
Mihambo äußerte sich positiv zur neuen Take-Off-Zone, fand jedoch, dass noch Verbesserungsbedarf besteht. Die Athletin betonte die Bedeutung solcher Tests für die Weiterentwicklung der Leichtathletik. Die Diskussion rund um die Take-Off-Zone wirft auch philosophische Fragen auf: Ist das Ziel die relative Weite, also das Treffen eines bestimmten Punkts, oder die absolute Weite, sprich die maximal erzielte Sprungdistanz? Mihambo glaubt, dass die neue Zone nicht nur spannendere Wettkampfsituationen schafft, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für optimalere Sprünge erhöhen könnte. Nach Angaben von World Athletics sind etwa 30 Prozent der Sprünge bei großen Meisterschaften ungültig. Die Take-Off-Zone könnte hier eine entscheidende Rolle spielen, indem sie solche Fehlversuche minimiert.
Mit dem neuen System könnte auch die Gefahr von Übertreten reduziert werden. Mihambo erwartet durch die realistische Messung der Sprungweiten und die größere Zone eine Verbesserung ihrer Leistungen. Diese Innovation könnte die Weiten der Athleten nachhaltig erhöhen, da sie sich nicht mehr nur am klassischen Abflugpunkt orientieren müssen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Leistungsdiagnose
Parallel zum Wettkampfgeschehen in Düsseldorf wurde das Thema Weitsprung auch durch die Veröffentlichung eines neuen Buches von Dr. Stefan Letzelter beleuchtet. Das Werk beschäftigt sich mit der leistungsdiagnostischen Analyse des Weitsprungs und der Optimierung von Leistungsfaktoren, die für die Spitzensportler entscheidend sind. Das Buch analysiert Daten aus internationalen Wettkämpfen und behandelt zentrale Aspekte des Weitsprungs wie Anlauf, Absprung, Flugphase und Landung.
Insgesamt bietet das Buch wertvolle Einblicke in die Messmethoden der Anlaufgeschwindigkeit und den Rhythmus von Weltklasseathleten. Darüber hinaus werden optimale Abflugwinkel und Techniken zur Verbesserung der Weite bei der Landung besprochen. Es richtet sich sowohl an praxisorientierte Sportwissenschaftler als auch an Praktiker der Sportwissenschaft und ist für 19,00 Euro erhältlich. Das Werk „Der Weitsprung. Eine leistungsdiagnostische Analyse in der Spitzenklasse von Männern und Frauen“ ist eine Bereicherung für alle, die tiefer in die Materie eintauchen möchten.