
Die Seehundstation Friedrichskoog hat heute vier junge Kegelrobben in die Freiheit entlassen. Diese ersten Heuler der Saison wurden zwischen Ende November und Anfang Dezember auf der Helgoländer Düne gefunden und tragen die Namen Frederike, Marie, Jutta und Pin. Die Überraschung über die gelungene Auswilderung ist groß, denn sie signalisiert den Erfolg der Schutzmaßnahmen für diese faszinierenden Meeressäuger.
Die Tiere wurden ursprünglich in die Station gebracht, da sie ohne menschliche Hilfe überlebensunfähig gewesen wären. Vor der Rückkehr in den Nationalpark Wattenmeer mussten die Robben mindestens 35 Kilogramm wiegen. Bei der Auswilderung sind noch 26 weitere Kegelrobben in der Auffangstation, die auf ihre Chance auf ein Leben in der Wildnis warten.
Schutz und Rückgang
Kegelrobben sind die größten Raubtiere Deutschlands und können eine Länge von bis zu 2,5 Metern und ein Gewicht von bis zu 300 Kilogramm erreichen. Diese Tiere stehen in Deutschland unter strenger Beobachtung und sind gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU geschützt. In den letzten Jahren hat sich ihre Population im Wattenmeer, besonders auf Helgoland, erfreulich vermehrt. Laut Berichten wurden in dieser Geburtensaison über 1.000 Kegelrobben auf Helgoland geboren, was einen beachtlichen Anstieg darstellt (bnn.de, ndr.de).
Die empfiehlt den Menschen in der Umgebung, Abstand zu Heulern zu halten. Bei Sichtungen sollten die Seehundstation oder ein Seehundjäger benachrichtigt werden. Die „Robben.App“ hilft dabei, Meeressäuger an Nord- und Ostsee zu melden und fördert den Naturschutz durch die Aufmerksamkeit der Bevölkerung.
Management und Naturschutz
Im Rahmen der Bemühungen um den Schutz der Kegelrobben ist auch das Thema des Zusammenlebens von Fischern und Robben von Bedeutung. Der Naturschutzverband fordert ein konstruktives Konfliktmanagement, um die Interessen beider Gruppen zu wahren. Besondere Beachtung erhält die Forderung nach einer Beruhigung der Liege- und Wurfplätze von Robben sowie die Entwicklung effektiver Managementpläne für die Meeresschutzgebiete der Ostsee (duh.de). Ziel ist es, die Biodiversität in den Gewässern nachhaltig zu sichern und Konflikte zwischen Fischerei und Robbenschutz zu minimieren.
Diese integrativen Ansätze sind entscheidend, um das ökologische Gleichgewicht in den Küstenregionen zu wahren und ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Tier zu fördern. Ein langfristiger Schutz der Kegelrobben kann somit zur Stabilität dieser einzigartigen marinen Ökosysteme beitragen.