
In der Zeit vom 7. bis 9. Februar 2025 wird Ulm zum Zentrum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, wenn das 16. Treffen des Alemannischen Narrenrings stattfindet. Erwartet werden dabei tausende Hästräger und Hästrägerinnen aus den Regionen Oberschwaben-Donau, Allgäu und Bodensee. Das Event, das von der Ulmer Narrenzunft ausgerichtet wird, zieht zahlreiche Besucher aus der Region sowie internationale Gäste an. Insgesamt rechnen die Organisatoren mit bis zu 60.000 Besuchern an diesem Wochenende, die die Vielfalt und Tradition der Fasnet gebührend feiern möchten. Der SWR überträgt den Höhepunkt der Feierlichkeiten, den „Ulmzug“, am 9. Februar ab 12:45 Uhr live.
Das Narrendorf wird auf dem Münsterplatz entstehen, wo mehrere große Festzelte und eine zentrale Bühne für die Programmpunkte bereitstehen. Am Freitagabend beginnt das Treffen mit der traditionellen Hexenraunacht, gefolgt von besinnlichen Ritualen und der Hexenbeschwörung. Mit über 1.000 bereits angemeldeten Teilnehmern wird das „Ulm-Beben“ am Samstag, 8. Februar, eine der zentralen Attraktionen sein. Zudem gibt es am Samstag einen Kinderumzug um 13:33 Uhr und einen Fackelumzug um 17:30 Uhr, die beide fest im Programm verankert sind.
Ein Fest der Tradition
Die schwäbisch-alemannische Fastnacht, auch als „Fasnet“ bekannt, hat tief verwurzelte Traditionen in Baden-Württemberg. Mit ihren Ursprüngen im 13. Jahrhundert war sie ursprünglich ein Festessen, um verderbliche Lebensmittel vor der Fastenzeit aufzubrauchen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unterhaltende Elemente wie Musik, Tanz und Theater entwickelt, die die Fasnet zu einem bunten Spektakel machten. Die lokale Identität wird durch aufwendige Kostüme und Holzmasken unterstrichen, welche die Narrenzünfte bei den Umzügen zur Schau stellen. Diese kulturelle Praktik wurde 2014 in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und begeistert heute über 1.000 örtliche Vereine und Narrenzünfte in Südwestdeutschland.Geopark Alb informiert über diese facettenreiche Tradition.
Ein wichtiges Augenmerk gilt auch der Sicherheit der Veranstaltung: Über 100 Sicherheitskräfte aus Polizei, Feuerwehr und dem Roten Kreuz sind im Einsatz, um die Sicherheit der 50.000 bis 60.000 erwarteten Besucher zu gewährleisten. Dabei wurde das Sicherheitskonzept überarbeitet, insbesondere nach öffentlichkeitswirksamen Vorfällen, die in der letzten Zeit aufgetreten sind. Zudem wird die Stadt mit Verkehrssperrungen und Halteverboten reagieren, um die oftmals erheblichen Verkehrsströme während der Feierlichkeiten zu steuern.
Internationale Gäste und lokale Einflüsse
Für ein besonderes Flair sorgt eine Gruppe aus New-Ulm, USA, die am 6. Februar im Rathaus von Ulms Erstem Bürgermeister Martin Bendel und Neu-Ulms Zweitem Bürgermeister Johannes Stingl feierlich begrüßt wird. Dieses interkulturelle Element spiegelt die weltweite Faszination wider, die der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zuteilwird.
Am Samstag, den 8. Februar, wird die Innenstadt mit einem bunten Programm belebt, bei dem 16 Guggenmusiken aus Süddeutschland, Liechtenstein und der Schweiz auf vier Bühnen auftreten. Die Stimmung in den Straßen wird von den festlichen Klängen und den sichtbaren, farbenprächtigen Kostümen der Narren geprägt. Dies macht Ulm während der Fasnet zu einem einzigartigen Erlebnis, das Tradition und Modernität auf lebhafte Weise vereint.
Die Ulmer Narrenzunft hat mit diesem Ringtreffen bereits 1997 zum letzten Mal ein solch großes Event ausgerichtet und kann 2025 alle 88 Mitgliedszünfte des Alemannischen Narrenrings begrüßen, die über 27.000 Mitglieder zählen.Ulm.de berichtet von den umfangreichen Vorbereitungen und der Hoffnungen auf ein unvergessliches Fest.