
Am Samstagabend, den 8. Februar, ereignete sich in Neuburg an der Donau ein tragischer Vorfall, als ein 60-jähriger Busfahrer während der Fahrt plötzlich das Bewusstsein verlor. Der Bus, der zuvor leer war, da der Fahrer die Fahrgäste auf einem Parkplatz abgesetzt hatte, prallte gegen eine Mauer, nachdem der Fahrer ohnmächtig geworden war. Vor dem Zusammenstoß überfuhr das Fahrzeug eine Ampel und einen Stromkasten, was zu einem geschätzten Gesamtschaden von etwa 50.000 Euro führte. Glücklicherweise gab es keine weiteren Verletzten während des Unfalls. Merkur berichtet, dass Ersthelfer den Fahrer an der Unfallstelle reanimieren konnten, bevor Rettungskräfte ihn ins Krankenhaus brachten, wo er letztlich verstarb. Die Todesursache wurde als medizinischer Notfall festgestellt und nicht als Folge des Verkehrsunfalls selbst.
Der Vorfall wirft Fragen zu den Rettungsdienstleistungen in Deutschland auf. Seit 1976 werden im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung regelmäßig Leistungsanalysen des Rettungsdienstes durchgeführt. DVR hat in einem Bericht dokumentiert, dass es signifikante Beeinträchtigungen in der Notfallversorgung gibt. Die Eintreffzeit des Notarztes hat sich im Vergleich zu den Jahren 2000/2001 um 2,2 Minuten verlängert. Diese Zeitverlängerung ist alarmierend, insbesondere bei zeitkritischen Krankheitsbildern wie einem Myokardinfarkt oder einem Schlaganfall, wo eine klinische Therapie innerhalb von 90 Minuten erfolgen sollte.
Notfallversorgung in Deutschland
Laut dem Bericht des DVR kann die verlängerte Eintreffzeit zu schlechteren Behandlungsergebnissen führen. Diese Situation spiegelt sich auch in der Veröffentlichung der Bundesanstalt für Straßenwesen wider. Eine bundesweite Analyse, die alle vier Jahre durchgeführt wird, zeigt das Leistungsniveau im Rettungsdienst und deren Entwicklung. BASt hat festgestellt, dass im Zeitraum 2020/21 rund 16,1 Millionen Einsatzfahrten und etwa 13,1 Millionen Einsätze pro Jahr verzeichnet wurden.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Notfallrate angestiegen ist, während die Krankentransportrate um etwa 35 Prozent gesenkt wurde. 1,8 Prozent der Notfalleinsätze waren Verkehrsunfälle, was jährlich etwa 130.000 Entitäten betrifft. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an Einsätzen, der mit Rettungswagen durchgeführt wurde, nämlich 55,8 Prozent.
Der DVR appelliert an das Bundesinnenministerium, schnellstmöglich eine einheitliche Hilfsfrist für Deutschland zu definieren und die nötigen Ressourcen für eine angemessene Notfallversorgung bereitzustellen. Die Verschlechterung der Notfallversorgung wird als nicht akzeptabel angesehen und könnte weitreichende Folgen für die Patientenversorgung haben. Angesichts der Tragödie in Neuburg an der Donau muss diese Thematik dringend in den Fokus gerückt werden, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden.