
Der französische Film «Emilia Pérez» wurde bei den Goya Awards 2025 in Granada als bester europäischer Film ausgezeichnet. Diese Auszeichnung kommt in einem Jahr, das von Kontroversen um die Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón geprägt ist. Während die filmische Darbietung unter der Regie von Jacques Audiard, der für seine Arbeiten mit sozialkritischem Fokus bekannt ist, gefeiert wurde, war Gascón nicht bei der Zeremonie anwesend.
Obwohl der Film anfangs mit 13 Nominierungen gehandelt wurde und als Oscar-Favorit galt, schmälerte Gascóns Kontroversen rund um frühere rassistische und islamfeindliche Äußerungen, die sie auf ihren sozialen Medien veröffentlichte. Diese bemerkenswerten Vorfälle führten dazu, dass ihre Oscar-Chancen ernsthaft in Frage gestellt wurden, wie Südkurier berichtet. Audiard distanzierte sich in der Folge von Gascón und bezeichnete ihre Äußerungen als „unentschuldbar“.
Abwesenheit und Kontroversen
Karla Sofía Gascón, die für ihren Auftritt in «Emilia Pérez» Anerkennung fand, war nicht zur Goya-Zeremonie eingeladen, da sie nicht persönlich nominiert war. Dennoch gab es Überlegungen, dass sie anwesend sein könnte. Ein Sprecher von Wanda Vision bestätigte aber, dass es nach Rückmeldungen zu ihren Social-Media-Posts zu der Entscheidung kam, dass sie nicht an der Preisverleihung teilnimmt. Der Produzent Why Not informierte die spanische Akademie, dass Miguel Morales und Enrique Costa den Preis entgegennehmen würden, sollten sie gewinnen. Diese Entscheidungen scheinen im Zuge der in den letzten Wochen aufgekommenen Kontroversen getroffen worden zu sein, wie Variety berichtet.
Zusätzlich zu den Problemen bei der Preisverleihung hat Gascón auch die Veröffentlichung einer überarbeiteten Version ihres autobiografischen Buches „Karsia: An Extraordinary Story“ in der kommenden Zeit belastet. Der Verlag Dos Bigotes gab bekannt, dass sie an einem Engagement für Gleichheit und Vielfalt festhielten.
Erfolge und Einspielergebnisse
Trotz der Kontroversen hat «Emilia Pérez» in Spanien 1,6 Millionen Euro eingespielt, was für einen französischen Film, der in Mexiko spielt, ein bemerkenswertes Ergebnis ist. Der Film erreichte an einem einzigen Wochenende 110.240 Dollar an den spanischen Kinokassen, was darauf hindeutet, dass die Einnahmen nicht signifikant von den jüngsten Kontroversen beeinträchtigt wurden. «Emilia Pérez», ein Musical-Thriller über einen mexikanischen Drogenboss, der eine Geschlechtsangleichung vornehmen lässt, bleibt in der Diskussion um die Filmindustrie ein bemerkenswerter Titel.
Diskriminierung in der Filmbranche
Die Situation um Gascón steht im Kontext einer größeren Debatte über Diskriminierung in der Film- und Fernsehbranche. Eine Studie, die durch die Initiative Vielfalt im Film veröffentlicht wurde, ergab, dass über 6000 Filmschaffende an einer Befragung teilnahmen, wobei ein Viertel der Befragten angab, in den letzten zwei Jahren Diskriminierung im beruflichen Umfeld erlebt zu haben. Es ist ein beschämendes Bild, das die Filmindustrie prägt, insbesondere in Bezug auf Rassismus, Sexismus und Altersdiskriminierung. Süddeutsche hat die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht und damit einen Diskurs angestoßen, der auch die Auswirkungen auf die aktuelle Situation rund um Gascón beleuchtet.
Die Entwicklungen rund um «Emilia Pérez» und die damit verbundene Debatte über Diskriminierung werfen wichtige Fragen über Verantwortung und die Rolle der Filmindustrie in sozialen Angelegenheiten auf.