
In Worpswede und Grasberg warten zwei Cannabis-Clubs auf die langersehnte Genehmigung zum Anbau. Bislang haben die entsprechenden Anbauvereinigungen noch keine Lizenz erhalten, weil sie bestimmte Auflagen nicht vollständig erfüllt haben. Der Club Canna-Planet hatte bereits im Oktober einen Antrag auf Anbau gestellt, dessen Bearbeitung durch die zuständige Landwirtschaftskammer innerhalb von drei Monaten erfolgen sollte, sofern die Unterlagen komplett sind. Viktor Bolok, ein Mitglied des Canna-Planets, hat Rückmeldung zur Überarbeitung seines Antrags erhalten und muss nur noch „zwei bis drei Kleinigkeiten“ anpassen.
Ein wesentliches Kriterium für den Erhalt der Genehmigung ist die Benennung eines Präventionsbeauftragten seitens der Anbauvereinigungen sowie die Vorlage eines Gesundheits- und Jugendschutzkonzepts. Der Präventionsbeauftragte muss zudem eine spezifische Schulung absolvieren. Diese Vorgaben sind entscheidend, da der Schutz von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Anforderung darstellt. Der Grasberger Cannabis-Social-Club hat in der Zwischenzeit Informationen zu seinem Jugendschutzkonzept eingereicht und rechnet mit einer baldigen Genehmigung.
Gesundheits- und Jugendschutzkonzept
Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen müssen Anbauvereinigungen gemäß § 23 Abs. 6 KCanG ein detailliertes Gesundheits- und Jugendschutzkonzept vorlegen. So verweist anwalt.de darauf, dass das Konzept nicht nur darlegen soll, dass der Gesundheits- und Jugendschutz beachtet wird, sondern auch konkret, wie dies umgesetzt werden soll. Beispielsweise ist eine unzureichende Formulierung: „Cannabis wird nur an Clubmitglieder ausgegeben.“ Vielmehr sollte präzise erklärt werden, wie etwa die Ausweiskontrolle funktioniert.
Ein effektives Konzept muss auch Informationen über den Kindern- und Jugendschutz bereitstellen. Dazu gehört, dass der Zutritt für Minderjährige ausgeschlossen wird; nur Erwachsene ab 18 Jahren dürfen in die Clubs. Darüber hinaus müssen Mindestabstände zu Schulen und Kindereinrichtungen von 200 Metern eingehalten werden. Sicherheitsvorkehrungen sind notwendig, um den Zugriff von Kindern und Jugendlichen auf Cannabis zu verhindern, und es sollte auf auffällige Beschilderungen verzichtet werden, die junge Leute anziehen könnten.
Ausbaupläne und Anbauvorbereitungen
Beide Clubs haben bereits Grundstücke für den Bau von Anpflanzungshallen gefunden – der Canna-Planet in Neu St. Jürgen und der Club in Grasberg. Allerdings wird eine schnelle Baugenehmigung vom Landkreis Osterholz nicht erwartet. Als Übergangslösung planen die Clubs, Cannabis in kleinen Gewächshäusern anzubauen, um nicht unnötig Zeit zu verlieren.
Jannis Brinkmann vom Grasberger Club hat die Hoffnung, dass die Genehmigung bald erteilt wird, sodass die Anbauarbeiten im kommenden März beginnen können. Geplant ist, bis Mitte Mai die erste Ernte einzubringen. Der Druck auf die Anbauvereinigungen bleibt hoch, da sie den Anforderungen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen gerecht werden müssen, um ihre Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
Für weitere Informationen über die Anforderungen an das Gesundheits- und Jugendschutzkonzept können Interessierte den umfassenden Leitfaden der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einsehen, der detaillierte Anforderungen an die Konzepterstellung enthält.