
Die politischen Umfragen in Deutschland zeigen, dass die Unionsparteien, bestehend aus CDU und CSU, sich trotz der intensiven Debatten rund um die Migrationspolitik stabil präsentieren. Laut Merkur liegt die Zustimmung bei 30 Prozent, ein überaus bemerkenswerter Wert angesichts der Kontroversen, die die AfD ausgelöst hat, vor allem nach ihrem jüngsten Zustimmung zu einem Antrag zur Migrationspolitik. Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte beschreibt diese Entwicklung als „überraschend“ und meint, dass die Wähler bereits klare Entscheidungen getroffen haben, unabhängig von den Protesten von dem Wochenende, was auch durch Tagesschau gestützt wird.
Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU, hat es geschafft, seine Beliebtheit unter potenziellen AfD-Wählern von 12 auf 30 Prozent zu steigern. Dies rührt von seiner Strategie, die stärkere Ansprache an Unionswähler zu richten, die von der Unzufriedenheit in der Partei zur AfD gewechselt sind. Experten vermuten, dass bei mindestens der Hälfte der AfD-Wähler ein Unwohlsein mit der Union vorliegt, was Merz als Gelegenheit sieht, sie zurückzugewinnen.
Friedrich Merz und seine Strategie
Die Rückhol-Aktion von Merz zielt darauf ab, AfD-Wähler zurückzugewinnen, auch wenn er sich bewusst ist, dass dies mit Risiken verbunden ist. Carl-Rudolf Korte warnt in diesem Zusammenhang vor einer zu starken Annäherung an die AfD, die die Union „zerstören“ könnte. Dennoch erhofft Merz mit seiner aggressiven Migrationspolitik, die er als ernsthaft bezeichnet, zukünftigen Einfluss auf die Wählerschaft.
In den letzten Tagen hat die AfD-Parteichefin Alice Weidel in Reaktion auf die Abstimmung, die zu folgender Euphorie führte, jedoch auch eine gewisse Dämpfung der Freude angedeutet. Laut den Umfragen hat die AfD zurzeit einen stabilen Stand von 20 Prozent, wobei Korte feststellt, dass ihr Potenzial „ausmobilisiert“ sei und keine Wertesteigerung zu erwarten ist. Das ZDF-Politbarometer meldet zudem, dass die Union in der Migrationsfrage weniger Kompetenz zugesprochen bekommt (29%) als in Wirtschaftsthemen (37%).
Die SPD und der Wahlkampf
Die SPD, die bislang wenig in der Rückgewinnung von Wählern aktiv ist, bleibt gegenwärtig bei 15 Prozent der Umfragewerte stehen. Korte sieht die Partei „komplett in der Defensive“, während Olaf Scholz als Gesicht der gescheiterten Ampelregierung bezeichnet wird. Merz hingegen plant, im Falle eines Wahlsiegs innerhalb von zwei Monaten eine Regierung zu bilden.
Interessanterweise sind etwa 40 Prozent der Wahlberechtigten derzeit noch unentschlossen, was vor den Wahlen am 23. Februar einige Koalitionsoptionen angeht. Die Optionen reichen von Schwarz-Rot bis Schwarz-Grün, wobei rund ein Drittel der Deutschen ein Bündnis der Union mit der SPD befürwortet, während die AfD weiterhin als politischer Akteur relevant bleibt. Merz akzeptiert AfD-Stimmen, solange keine Koalitionsabsichten bekannt gegeben werden, eine Haltung, die in den Reihen der Unionsanhänger auf Akzeptanz stößt.