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Rostocks Rettungssanitäter in Angst: Kündigungen und Unsicherheit drohen!

Rettungssanitäter in Rostock bangen um ihre Zukunft: 85 Kündigungen drohen, während neue Anbieter den Rettungsdienst ab Juli übernehmen. Was bedeutet das für die Notfallversorgung der Stadt?

In Rostock sorgt eine bevorstehende Ausschreibung des Rettungsdienstes für große Unsicherheit unter den Rettungssanitätern. Stefan Müller und Frank Schulz, beide Rettungssanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), äußern ihren Unmut über die ungewisse Zukunft, die sich für sie abzeichnet. Rund 85 Rettungssanitäter sind von Kündigungen betroffen, einige werden bereits zum Juli 2025 entlassen. Ab diesem Datum übernehmen andere Anbieter die rettungsdienstlichen Aufgaben im Stadtgebiet, während DRK und ASB als langjährige Dienstleister ausscheiden müssen. Diese Situation ist das Ergebnis einer Änderung des Rettungsdienstgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2015, das die Ausschreibung des Rettungsdienstes ab 2025 vorschreibt, wie nordkurier.de schildert.

Die Stadt Rostock hat den Johannitern sowie zwei weiteren gemeinnützigen Unternehmen den Zuschlag erteilt. Müller und Schulz befürchten, dass der Verlust der bewährten Strukturen die Qualität der medizinischen Versorgung beeinträchtigen könnte. Die Zahl der Rettungseinsätze hat sich seit den 1990er-Jahren verdoppelt, was den Druck auf den bestehenden Rettungsdienst erhöht. Im Jahr 2022 gab es rund 55.000 Notrufe, wobei 62% medizinische Notfälle waren. Trotz dieser steigenden Einsatzzahlen gibt es keine Erhöhung von Fahrzeugen oder Personal, was die Situation weiter kompliziert.

Historie und Entwicklung des ASB

Der ASB-Rettungsdienst in Rostock blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Dienst entwickelte sich aus dem Sanitätsdienst des ASB, der bereits 1915 motorisierte Fahrzeuge einsetzte. In den 1920er Jahren wurden die ersten rund um die Uhr besetzten Rettungswachen eingerichtet. Der ASB KV Rostock e.V. ist seit 1991 im Rettungsdienst für die Hansestadt Rostock tätig und hat ausgebildete Rettungsassistenten und Rettungssanitäter rund um die Uhr im Einsatz. Ein Rettungstransportwagen steht ständig für Notfalleinsätze bereit, sodass die medizinische Rettung primär der Abwehr akuter Lebensbedrohungen bei Notfallpatienten dient, wie der ASB selbst erklärt unter asb-rostock.de.

Müller plädiert für eine Kommunalisierung des Rettungsdienstes, da die Stadt die notwendige Infrastruktur bereits bereitstellt. Tatsächlich haben einige Gemeinden, wie der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Löhne, diesen Schritt bereits vollzogen. Die Stadt Rostock prüfte ebenfalls die Option der Kommunalisierung, entschied sich jedoch gegen diese, unter Verweis auf bewährte Strukturen seit 1991 und rechtliche Grundsätze. Die Stadt weist zudem die Kritik an der Transparenz des Vergabeverfahrens zurück und betont, dass die Auswahlentscheidung transparent und diskriminierungsfrei gewesen sei.

Unsicherheit unter den Rettungskräften

Ab Juli 2025 soll es zwar keine Veränderungen an der Struktur des Rettungsdienstes geben, und die Zahl der Mitarbeitenden bleibt gleich. Dennoch äußern Müller und Schulz Unsicherheiten über ihre berufliche Zukunft sowie die Gehälter der neuen Anbieter. Die Stadt regt an, dass die neuen Dienstleister das Personal übernehmen, doch bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklungen die bewährten Strukturen des Rettungsdienstes in Rostock beeinflussen werden.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
asb-rostock.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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