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Hoffnung für Bad Schandau: Elbbrücke könnte ab Mai wieder öffnen!

Brückenexperte Steffen Marx und Ministerin Regina Kraushaar testen die Elbbrücke in Bad Schandau. Bei positivem Ergebnis könnte die Brücke im Mai für Verkehr freigegeben werden.

In der Sächsischen Schweiz sorgt die Elbbrücke Bad Schandau für Aufsehen. Am 7. Februar 2025 führt Brückenexperte Steffen Marx zusammen mit Infrastrukturministerin Regina Kraushaar einen Stresstest durch, um den aktuellen Zustand der stark beschädigten Brücke zu begutachten. Diese Maßnahmen wurden notwendig, nachdem die Brücke seit dem 6. November letzten Jahres gesperrt ist. Der Test zielt darauf ab, die Tragfähigkeit zu überprüfen und zu beurteilen, ob eine Wiedereröffnung möglich ist.

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der verbauter Brückenstahl nur geringe bis moderate Schädigungen aufweist. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Brücke für Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge mit einem Gewicht bis zu 3,5 Tonnen möglicherweise bereits im Mai wieder freigegeben werden könnte. Unbemanntes, ferngesteuertes Schwerlastmodul wird eingesetzt, um die Tragfähigkeit der Brücke zu überprüfen. Die Kosten für diesen Test belaufen sich auf rund 300.000 Euro, während die Gesamtkosten für einen weiteren Belastungstest auf etwa 700.000 Euro geschätzt werden.

Die Tragweite des Problems

Die Situation an der Elbbrücke Bad Schandau ist besonders besorgniserregend, da der Einsturz der Carolabrücke in Dresden am 11. September 2024 einen Schatten auf die Sicherheit älterer Brücken wirft. Diese Brücke, die aus DDR-Zeiten stammt, muss nach einem Gutachten komplett abgerissen werden, da fast 70 % der tragenden Elemente zerstört sind. Der Grund hierfür sind unsichtbare Risse im Hennigsdorfer Spannstahl, die während der Bauzeit entstanden sind. Steffen Marx betont, dass wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion und Materialermüdung die Hauptursachen für die gravierenden Schäden sind.

Der Wiederaufbau der Carolabrücke wird voraussichtlich 100 Millionen Euro kosten. Dies könnte gravierende finanzielle Auswirkungen auf andere Projekte in Sachsen haben. Aktuell stehen 19 weitere Brücken ähnlicher Bauart unter Beobachtung, wobei neun davon als gefährdet gelten. Es ist nicht nur ein regionales Problem, auch Brücken in anderen Teilen Deutschlands sind betroffen.

Forderungen nach besseren Kontrollen

Experten fordern auf Basis der jüngsten Vorfälle eine verstärkte Investition in den Erhalt und das Monitoring bestehender Brücken. In Bautzen wird aktuell ein Projekt zur Überwachung des Brückenstatus mithilfe von Sensoren durchgeführt. Generell gilt, dass die Regelungen zur Brückenüberprüfung nach der DIN 1076 absoluten Vorrang haben sollten. Dazu gehören jährliche Sichtprüfungen sowie Hauptprüfungen alle sechs Jahre.

Die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen wird durch die Tragödien der letzten Monate mehr als deutlich. Sie sind entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit der Brücken. Besondere Prüfungen müssen nach Schadensfällen erfolgen. Das angesprochene BGH-Urteil vom 15. Februar 2024 hat die rechtlichen Rahmenbedingungen für viele Bauprojekte beeinflusst und erfordert von Auftraggebern Anpassungen, um die hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

Der Stresstest in Bad Schandau wird mit Spannung erwartet. Sollte er die erforderlichen Ergebnisse liefern, könnte die Brücke bald wieder für den Verkehr freigegeben werden. Andernfalls laufen die Planungen für eine Behelfsbrücke, die bis spätestens Anfang nächsten Jahres verfügbar sein soll, um den Verkehr in der Region nicht weiter zu beeinträchtigen.

Die Entwicklungen rund um die Elbbrücke Bad Schandau und die Carolabrücke in Dresden verdeutlichen, wie wichtig ein wirksames Brückenmanagement und kontinuierliche Investitionen in die Infrastruktur sind, um künftigen Unglücken vorzubeugen.

Für weiterführende Informationen über die Brückenproblematik und deren sanierende Maßnahmen besuchen Sie:
tag24, ZDF und Forum Verlag.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.forum-verlag.com
Quellen gesamt
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