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DRK-Warnung: Gesperrte Elbbrücke gefährdet Rettungseinsätze in Bad Schandau!

Die Bergwacht Sachsen warnt vor Problemen während der Hauptsaison: Die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau erschwert Rettungseinsätze und verlängert Anfahrtszeiten. Eine Behelfsbrücke könnte dringend nötig sein.

Die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau wird zunehmend zu einem kritischen Problem, insbesondere mit dem bevorstehenden Ansturm in der Hauptsaison. Laut Tag24 warnt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vor erheblichen Verzögerungen bei Rettungseinsätzen, die durch die Sperrung der Brücke verursacht werden. Dadurch wird der Zugang zu Notfällen für Bergretter erheblich erschwert.

Insbesondere Kai Kranich, Pressesprecher der DRK Bergwacht Sachsen, betont, dass schnelle Hilfe im Notfall durch die nicht mehr nutzbare Brücke nicht gewährleistet werden kann. Ein tragisches Beispiel für diese Situation ereignete sich Mitte Januar, als eine verletzte 73-jährige Wanderin im „Unfallhotspot Felsenlabyrinth“ in Langenhennersdorf nur mit einem Rettungshelikopter gerettet werden konnte, weil die Einsatzkräfte außerhalb der Fährzeiten keinen Zugang zur Brücke hatten.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Folgen der gesperrten Brücke sind ebenfalls besorgniserregend. Rund 31 Prozent der örtlichen Unternehmen fürchten um ihre Existenz, nachdem die Brücke am 7. November 2024 gesperrt wurde. Laut einer IHK-Befragung melden 61 Prozent der Unternehmen Umsatzrückgänge, während 9 Prozent Personal verloren haben. Längere Fahrzeiten führen zudem zu höheren Transportkosten, was die Geschäftslage weiter belastet. Die Unternehmen warten daher dringend auf die Öffnung einer Behelfsbrücke, die sie für 2025 erwarten, und fordern eine beschleunigte Planung, wie MDR berichtet.

Das Land Sachsen plant die Errichtung einer Behelfsbrücke, die für den Schiffsverkehr auf der Elbe keine Beeinträchtigungen verursachen soll. Die Kosten für diese Behelfsbrücke werden auf 8 bis 25 Millionen Euro geschätzt, abhängig von der Ausführung. Ein dauerhafter Ersatz für die Elbquerung könnte sogar Kosten von 70 bis 100 Millionen Euro nach sich ziehen. Staatssekretär Thomas Kralinski hat sich jedoch nicht festgelegt, wann genau der Bau einer Behelfsbrücke oder eine neue Brücke beginnen wird.

Nachhaltigkeit im Brückenbau

Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um die gesperrte Brücke aufgeführt wird, sind die Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit. Obwohl der Klimawandel und dessen Auswirkungen zunehmend ins öffentliche Bewusstsein rücken, wird Nachhaltigkeit im Brückenbau noch zu wenig berücksichtigt, wie in einem Bericht auf nbau.org dargelegt wird. Ingenieurbauwerke berücksichtigen oft nicht die notwendig gewordenen umweltfreundlichen Ansätze in der Planung und Ausführung.

Die Gründe für diese mangelnde Berücksichtigung sind vielfältig: Fehlende gesetzliche Verpflichtungen, die Angst der Auftraggeber vor höheren Kosten und eine unklare Kommunikation zu Betriebs- und Rückbaukosten tragen dazu bei, dass Nachhaltigkeit im Brückenbau oft in den Hintergrund gedrängt wird.

In der aktuellen Situation ist die Dringlichkeit einer Lösung für die Elbbrücke in Bad Schandau sowohl für die Sicherheit als auch für die Wirtschaftlichkeit der Region evident. Die Bergwacht hofft auf eine zügige Umsetzung der Pläne für eine Behelfsbrücke und eine mögliche Wiederfreigabe der bestehenden Brücke in den nächsten Monaten.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
www.nbau.org
Quellen gesamt
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