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Konsumgütermesse in Frankfurt: Fälschungen im Visier der Jury!

Am 7. Februar 2025 wird auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt der Negativpreis „Plagiarius“ für dreiste Produktfälschungen vergeben. Die EU-Kommission rückt Plattformen wie Temu und Shein ins Visier.

Die Konsumgütermesse Ambiente, die vom 7. bis zum 11. Februar 2025 in Frankfurt/Main stattfindet, steht ganz im Zeichen der Bekämpfung von Produktpiraterie. In diesem Rahmen wurde der Negativpreis „Plagiarius“ zum 49. Mal verliehen. Wie op-online berichtet, hat die Jury, die die diesjährigen „Plagiarius“-Preisträger auswählte, den dramatischen Anstieg von gefälschten Produkten auf Online-Plattformen wie Temu und Shein scharf kritisiert.

Besonders alarmierend ist, dass über 85 Prozent der auf diesen Plattformen angebotenen Produkte gegen EU-Sicherheitsstandards und -vorschriften verstoßen. Beispiele dafür sind unter anderem Plagiate der Front- und Seitengreifzange (Twingrip) des renommierten Herstellers Knipex aus Wuppertal. Obwohl Knipex Schritte unternahm, um die gefälschten Produkte von Temu entfernen zu lassen, tauchten diese schnell wieder auf.

Verstärkung des internationalen Handels mit Fälschungen

Laut einer weiteren Analyse von capital.de war die Aktion Plagiarius 2025 direkte Reaktion auf die Schwierigkeiten im internationalen Handel, die durch gestiegene Einfuhren von Plagiaten aus Drittstaaten verursacht wurden. Im vergangenen Jahr wurden rund vier Milliarden zollfrei deklarierte Pakete in die EU eingeführt, wobei ramschige Plattformen wie Temu, Shein und Alibaba als Hauptverursacher identifiziert wurden.

Die stetig zunehmende Zahl der von EU-Behörden beschlagnahmten gefälschten Produkte weist auf eine besorgniserregende Entwicklung hin. Aktivisten fordern daher strengere Kontrollen und härtere Sanktionen, verbunden mit einer konsequenteren Durchsetzung der bestehenden Sicherheitsstandards.

Gesundheitsrisiken und wirtschaftliche Schäden

Die Auswirkungen von Produktpiraterie sind nicht nur wirtschaftlicher Natur. Nach Angaben des Bundesministeriums der Justiz sind gefälschte Produkte in Bereichen wie Arzneimittel, Lebensmittel, Kosmetika und Spielzeug gesundheitliche und sicherheitstechnische Risiken. Der geschätzte Schaden, der durch Fälschungen in der EU zwischen 2013 und 2017 entstand, beläuft sich auf mehr als 83 Milliarden Euro pro Jahr, was auch zu einem Verlust von 15 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und 671.000 Arbeitsplätzen führte.

Angesichts dieser Gefahren und der Notwendigkeit, dem Problem entgegenzuwirken, arbeiten deutsche Behörden, darunter das Zollamt und das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA), intensiv daran, den Schutz geistiger Eigentumsrechte zu stärken. Das DPMA spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem es Unternehmen über den Schutz von Innovationen informiert und mit internationalen Ämtern für geistiges Eigentum kooperiert.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.capital.de
Referenz 3
www.bmj.de
Quellen gesamt
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