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Staatskapelle begeistert: Neues Konzertformat zieht junge Zuhörer an!

Die Sächsische Staatskapelle Dresden testet innovative Konzertformate im Kulturpalast, um junge Zuhörer zu gewinnen. Premiere mit Beethoven und Mahler begeistert Publikum und fördert den Zugang zur Klassik.

Am 7. Februar 2025 testet die Sächsische Staatskapelle Dresden innovative Konzertformate, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Im Kulturpalast fand die Premiere eines besonderen Konzertes statt, das durch die Anwesenheit eines Moderators gekennzeichnet war. Unter dem Motto „Natur pur“ wurde den Zuhörern ein Vorgeschmack auf den Frühling geboten. Chefdirigent Daniele Gatti und die Musiker erhielten großen Applaus und Bravo-Rufe für ihre Darbietungen.

In einem ansprechenden Teil des Konzertes interpretierte Bariton Markus Werba Lieder aus Gustav Mahlers „Des Knaben Wunderhorn“. Die Staatskapelle spielte zudem Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie, bekannt als die „Pastorale“. Gatti erklärte anfangs die einzelnen Sätze des Werkes, um die Zuhörer gezielt auf das Erlebte vorzubereiten. Gleichzeitig stimmte Moderator Julius Rönnebeck die Besucher ein und unterhielt sie mit einem selbstgebastelten „Wunderhorn“, aus dem er Töne eines zum Horn gerollten Gartenschlauchs entlockte.

Das Konzertformat im Wandel

Die Orchesterleitung erklärt, dass das Bestreben darin besteht, den Zugang zur klassischen Musik zu erleichtern. Dabei wird die Rolle von Moderation und Sozialer Interaktion immer mehr als wichtig erachtet. Ein Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik hebt hervor, dass seit den 1990er-Jahren von einer Krise des klassischen Konzerts gesprochen wird. Studien zeigen, dass Formatunterschiede einen erheblichen Einfluss auf das Publikumserlebnis haben, insbesondere im Hinblick auf soziale Interaktion und die Moderation. Die aktuelle Umfrage, an der über 1.600 Teilnehmende teilnahmen, belegt, dass diese Aspekte das Konzertvergnügen signifikant verbessern können.

Anlässlich der Coronapandemie sind auch Konzertstreams populär geworden, was ein neues Publikum auf die klassische Musik aufmerksam machte. Diese Streams unterteilen die Zuhörer in drei Gruppen: Puristen, Digitalkonzert-Enthusiasten und weniger Engagierte. Letztere zeigen eine Vorliebe für kürzere und aufbereitete Formate, was darauf hindeutet, dass bestimmte Zielgruppen möglicherweise durch angepasste Angebote erreicht werden können.

Experimente mit Konzertformaten

Das Radialsystem in Berlin forscht ebenfalls an neuen Konzertformaten und hat im Rahmen des Ultraschall Festivals 2019 verschiedene Ansätze zur Wahrnehmung klassischer Musik untersucht. Dabei wurde empirisch erforscht, wie sich der Rahmen eines Konzertes auf das Musikerlebnis auswirkt. Dazu zählten physiologische Messungen bei rund 800 Freiwilligen, um unter anderem Herzschlag, Puls und Atemfrequenzen zu erfassen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Herzschlag und Puls der Zuhörenden während eines Konzertes synchronisiert werden, was eine gemeinschaftsbildende Wirkung hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sächsische Staatskapelle Dresden mit ihrem neuen Konzertformat ein innovatives Beispiel für den dringend benötigten Wandel in der klassischen Musikszene darstellt. Die Anstrengungen, eine breitere und jüngere Zielgruppe zu erreichen, sind Teil einer wachsenden Bewegung, die die Herausforderungen und Chancen der modernen Konzertlandschaft neu interpretiert. Die Kombination aus Tradition und neuem Format könnte einen nützlichen Weg für die Zukunft der klassischen Musik ebnen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Artikel von Merkur, Max-Planck-Institut und Deutschlandfunk.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.mpg.de
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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