
Am 5. Februar 2025 meldete ein Mann einen vermeintlichen Hausfriedensbruch auf einem Sportgelände in Oeslau bei der Neustadter Polizei. Der Anruf erreichte die Polizei gegen 16 Uhr und der Anrufer forderte sofortiges Eingreifen der Beamten gegen einen Influencer, der sich angeblich illegal auf dem Gelände aufhielt. Als die Polizei am Sportplatz eintraf, stellte sich heraus, dass kein Hausfriedensbruch vorlag, und der 24-jährige Influencer filmte die Beamten und übertrug die Ereignisse live auf TikTok. InFranken berichtet, dass der Anrufer in Wirklichkeit eine erfundene Identität war, und der Influencer selbst die Polizei gerufen hatte, um den Einsatz zu streamen und damit Klicks und Likes zu gewinnen.
Die Polizei ermittelt nun gegen den 24-Jährigen wegen Missbrauchs von Notrufen und dem Vortäuschen einer Straftat. Laut BR hat der Influencer, der erst seit Kurzem auf TikTok aktiv ist, bereits einige Tausend Follower und suchte nach Wegen, seine Reichweite durch spektakuläre Inhalte zu steigern.
Rechtliche Konsequenzen und Herausforderungen
Die Vorfälle werfen bedeutende Fragen zu rechtlichen Konsequenzen auf. Influencer und Streamer stehen oft im Fokus der Öffentlichkeit, was zu rechtlichen Herausforderungen führt, insbesondere im Bereich des Persönlichkeitsrechts. Falsche Tatsachenbehauptungen und rufschädigende Inhalte in Live-Streams können erhebliche Folgen nach sich ziehen, wie die Plattform anwalt.de erklärt. Die Unterscheidung zwischen zulässigen Meinungsäußerungen und rechtswidrigen Tatsachenbehauptungen spielt in solchen Szenarien eine entscheidende Rolle.
In Deutschland schützt das Äußerungsrecht Meinungsäußerungen unter der Bedingung, dass sie nicht in Schmähkritik oder Formalbeleidigung abgleiten. Tatsachenbehauptungen hingegen müssen objektiv überprüfbar sein. Bei unzutreffenden Behauptungen können sowohl zivilrechtliche als auch strafrechtliche Konsequenzen folgen. Die geschädigten Personen sind aufgefordert, rufschädigende Äußerungen zu dokumentieren und rechtlichen Rat einzuholen, um gegebenenfalls gegen die unzulässigen Inhalte vorzugehen.
Der Fall des Influencers aus Oeslau verdeutlicht, wie leicht es für Personen in der digitalen Ära ist, durch ein unüberlegtes Handeln rechtliche Grenzen zu überschreiten. Die Spontaneität von Live-Streams erschwert zusätzlich den Schutz persönlicher Rechte, was diesen Vorfall besonders problematisch macht und weitreichende Implikationen für die Inhalte in sozialen Medien hat.