BildungDeutschlandStudieWellen

Schüler des Coppi-Gymnasiums wehren sich gegen AfD-Diskussion!

Am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in Berlin-Karlshorst wehren sich Schüler gegen die Einladung der AfD-Politikerin Beatrix von Storch zu einer Podiumsdiskussion. Eine Demonstration wird organisiert.

Am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in Berlin-Karlshorst steht eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl am 11. Februar an, die große Wellen schlägt. Die Schulleitung hat die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch eingeladen, was auf erhebliche Kritik seitens der Schüler und Schülerinnen gestoßen ist. In einer Zeit, in der die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Ideologien an Schulen dringlicher denn je ist, ist die Einladung von Parteivertretern umstritten. Schüler*innen bemängeln die mangelnde Transparenz über die Teilnehmer. Die Namen der Gäste wurden nur durch gezielte Nachfragen bei Lehrkräften bekannt.

Eine Gruppe namens „Coppi gegen Rechts“ organisiert am Tag der Diskussion eine Demonstration, um gegen die Ansichten der AfD zu protestieren. Sie macht deutlich, dass rassistische und diskriminierende Positionen an Schulen keinen Platz haben sollten. Diese Haltung ist besonders relevant, da das Gymnasium nach Hans und Hilde Coppi benannt wurde, zwei Widerstandskämpfern gegen das Nazi-Regime, die 1942 hingerichtet wurden. Der berüchtigte Widerstand von Hans und Hilde Coppi wird von den Schülern als direkte Motivation gesehen, gegen moderne Formen des Extremismus aktiv zu werden.

Schülerproteste und gesellschaftliche Debatte

Der Berliner Landesschülersprecher Orcun Ilter äußert sich zu der Einladung der AfD als kontrovers und befürwortet ein Umdenken im Umgang mit solchen Themen an Schulen. Norman Heise, der Vorsitzende des Landeselternausschusses in Berlin, sieht jedoch keinen Sinn in einem Ausschluss der AfD, um deren Positionen zu entzaubern. Diese divergent geführte Diskussion spiegelt die Uneinigkeit über den Umgang mit der AfD an Schulen wider. Die VVN-BdA hat die Schulleitung scharf kritisiert und fordert die Ausladung von Beatrix von Storch.

Vor dem Gymnasium sind Flugblätter aufgetaucht, die vor rechten Ideologien warnen, und Schüler*innen, wie Effi Denton, betonen, dass die Einladung an die AfD eine Beleidigung der Opfer des Faschismus darstellt. Zudem gibt es eine zunehmende Besorgnis über die Normalisierung von extremistischen Ideologien, insbesondere in einer Zeit, in der laut der Studie „Jugend in Deutschland 2024“ 22% der 14- bis 29-Jährigen die AfD wählen würden.

Rechtsextremismus an Schulen: Ein alarmierendes Phänomen

Die besorgniserregende Zunahme von Rechtsextremismus in Schulen, insbesondere in Ostdeutschland, wird von Schüler*innenräten und verschiedenen Initiativen angeprangert. Untersuchungen zeigen einen Anstieg von Propagandadelikten, die Verwendung verbotener Symbole und alltägliche Diskriminierung. Die Amadeu Antonio Stiftung berichtet, dass die Bildung rechter Cliquen in Schulen das politische Klima prägt und Lehrer*innen häufig mit rechtsextremen Eltern konfrontiert werden, was deren Sicherheit und Arbeitsplatzsituation besorgt.

Das Projekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ zielt darauf ab, Lehrer*innen in ihrer Rolle zu stärken und besser auf bedrohliche Situationen vorzubereiten. Angesichts dieser Herausforderungen wird das Engagement gegen Rechtsextremismus durch Schulgesetze gestützt, was die Wichtigkeit zeigt, auch auf Schulebene für die demokratische Grundordnung einzutreten. Initiativen wie die Kampagne #wirsindnichtneutral machen deutlich, dass der Diskurs über die Normalisierung rechtsextremer Positionen dringend kritisch geführt werden muss.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
taz.de
Referenz 3
www.amadeu-antonio-stiftung.de
Quellen gesamt
Web: 11Social: 26Foren: 5