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Rückkehr nach Mariupol: Die grausame Realität für Rückkehrer nach Krieg

Am 6. Februar 2025 kehrte Maria, 52, nach Mariupol zurück und erfährt die brutalen Folgen des Kriegs. Ihre Geschichte verdeutlicht die Herausforderungen für Rückkehrer in besetzte Heimatorte. Erfahren Sie mehr über die Realität vor Ort.

Die Rückkehr von Ukrainern in ihre besetzten Heimatorte nimmt zu, wenn auch unter dramatischen Bedingungen. Besonders betroffen ist die stark zerstörte Hafenstadt Mariupol. Maria, eine 52-Jährige, kehrte nach sechs Monaten in Deutschland zurück und durchlief dabei eine umfangreiche Filtration am Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Diese beinhaltete stundenlange Befragungen und Durchsuchungen durch den FSB. Während sie auf die Rückkehr in ihre Heimat wartete, erhielt sie von den russischen Machthabern Versprechungen über finanzielle Entschädigungen für ihre zerstörte Wohnung oder eine Zuteilung einer leerstehenden Wohnung. Doch die Realität sieht anders aus.

Die Situation in Mariupol ist verheerend. Durch den russischen Angriffskrieg sind viele Menschen getötet oder vertrieben worden. Die ukrainische Stadt, die zuletzt unter starkem Beschuss stand, hat nahezu ihre gesamte Infrastruktur verloren. Maria nahm einen russischen Pass an, um in ihre Heimat zurückkehren zu können, und reiste von Mannheim über Frankfurt und Antalya nach Moskau, wo sie die erwähnte Filtration durchlief. Bei dieser Kontrolle wurden ihre Telefone auf verdächtige Inhalte überprüft, ein Vorgang, auf den sich viele Rückkehrer vorbereiten müssen.

Rückkehr in ein zerstörtes Umfeld

Die Rückkehr von etwa 83.000 Ukrainern, die zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 über den Flughafen Scheremetjewo nach Russland reisten, verdeutlicht den aktuellen Trend. Allerdings wurden 24.000 von ihnen abgewiesen. Schätzungen zufolge haben zwischen 100.000 und 150.000 Ukrainer die russische Staatsbürgerschaft angenommen, was den Einfluss Russlands auf die ukrainische Bevölkerung verstärkt. Rückkehrer wie Maria sind keine Einzelfälle, doch fehlen offizielle Zahlen über die Gesamtzahl der Rückkehrer.

Petro Andrjuschtschenko, ehemaliger Berater des Bürgermeisters von Mariupol, betont, dass die Rückkehr oft eine Frage des Überlebens ist. Binnenflüchtlinge in der Ukraine haben große Schwierigkeiten, sich ein neues Leben aufzubauen. Viele von ihnen erhalten keine Entschädigung für verlorenen Wohnraum. Dies wird durch die Tatsache verschärft, dass die ukrainische Regierung schrittweise Mietzuschüsse gestrichen hat, was viele zur Rückkehr unter Besatzung zwingt.

Das düstere Bild des Krieges

Die Lage in Mariupol und anderen umkämpften Gebieten ist weiterhin angespannt. Massive Gefechte im Donbass, insbesondere in der Stadt Sjewjerodonezk, haben dazu geführt, dass Zivilisten in Gefahr sind und die humanitären Bedingungen extrem schlecht sind. Berichte über Plünderungen und Folter durch russische Besatzer häufen sich, während die ukrainische Botschafterin in den USA erklärt, der Fortgang des Krieges habe grundlegende außenpolitische Annahmen Deutschlands „pulverisiert“. Diese Entwicklungen haben für viele Rückkehrer dramatische Konsequenzen.

In vielen Fällen haben die Menschen, die nach Mariupol zurückgekehrt sind, nicht die erhofften Entschädigungen erhalten. Maria lebt jetzt bei ihren Eltern, da sie weder eine neue Wohnung noch eine finanzielle Unterstützung erhalten hat. Um die Dringlichkeit ihrer Lagen zu verdeutlichen, haben mehrere wohnungslose Mariupoler eine Videobotschaft an Wladimir Putin gesendet, in der sie sich über gebrochene Versprechen beschweren. Bislang wurden lediglich 4.500 Wohnungen neu vergeben, was weniger als 10% der zerstörten Wohnungen in Mariupol entspricht.

Der Krieg in der Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, hat massive Fluchtbewegungen ausgelöst. Bis Anfang Mai 2022 wurden in Deutschland etwa 600.000 geflüchtete Ukrainer erfasst. Diese Frauen und Männer haben nicht nur ihre Heimat, sondern oft auch ihre Familien zurückgelassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr in die besetzten Gebiete mit gewaltigen Herausforderungen und Unsicherheiten verbunden ist. Ob die russischen Versprechungen in der Realität Bestand haben, bleibt abzuwarten, während die Gefechte und Angriffe der letzten Monate einen bedrohlichen Schatten auf die Rückkehrer werfen. Die schmerzhafte Realität des Krieges fordert ihren Tribut und lässt viele von ihnen in einem ungewissen Schicksal zurück.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
www.welt.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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