
Die Verkehrssituation in Sachsen hat sich im Jahr 2022 signifikant verschärft, wobei die Zahl der Staus einen alarmierenden Höchststand erreichte. Laut einer Analyse des ADAC wurden in diesem Jahr 18.064 Staus registriert, was einem Anstieg von fast 25 % im Vergleich zu 2021 mit 14.645 Staus entspricht. Besonders betroffen war die Autobahn A4, die mit 9.142 Staumeldungen erneut die Liste der am stärksten belasteten Strecken anführte, gefolgt von der A17 mit 3.329 Staus – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Während dieser Zeit waren Bauarbeiten die Hauptursache für die Verkehrsbehinderungen, die sich in der gesamten Region bemerkbar machten.
Eine weitere alarmierende Kennzahl sind die Wartezeiten an den Grenzübergängen Ludwigsdorf (A4) und Breitenau-Schönwald (A17). Auf der A17 summierten sich die Wartezeiten ab der Anschlussstelle Bad Gottleuba auf insgesamt 1.050 Stunden. Auf der A4 waren es sogar 2.801 Stunden ab der Anschlussstelle Görlitz. Die wieder eingeführten Grenzkontrollen könnten ebenfalls eine Rolle bei diesen Verzögerungen gespielt haben. Ein markantes Beispiel für die Stau-Exzesse stellt der 28. März dar, als es auf der A4 zwischen Chemnitz und Görlitz zu zwölf aneinandergereihten Staus kam, die die längste Stau-Ausdehnung des Jahres in Sachsen verursachten.
Statistische Erhebungen und Zählungen
Die Verkehrsstatistik für den Freistaat Sachsen wird regelmäßig aktualisiert und stützt sich auf umfassende Zählungen. Alle fünf Jahre wird eine manuelle Straßenverkehrszählung (SVZ) auf Bundesstraßen durchgeführt. In Sachsen kommt diese Zählung auch für Staatsstraßen zum Einsatz. Es sind aktuell 72 Dauerzählstellen im Netz der Bundes- und Staatsstraßen eingerichtet, die Daten über die Anzahl und Art der Fahrzeuge erfassen. Diese Zählergebnisse dienen als essentielle Grundlage für Verkehrswegepläne und Prognosen. Das Land Sachsen setzt neben diesen umfangreichen Zählungen auch Kurzzeitzählungen ein, die mittels Seitenradargeräten an verschiedenen Standorten durchgeführt werden können.
Die Zählungen unterstützen die Straßenverkehrsbehörden bei der Planung und Umsetzung effektiver Verkehrsinfrastrukturen. Fern- und Nahzielverzeichnisse werden jährlich aktualisiert und bilden die Basis für eine einheitliche und plausible Zielangabe über Verwaltungsgrenzen hinweg. Diese Verzeichnisse sind bei der Auswahl relevanter Ziele von großer Bedeutung und helfen, den Verkehr in Sachsen besser zu steuern.
Aktuelle Verkehrsstatusmeldungen
Die wiederkehrenden Baustellen und die aktuelle Verkehrssituation zeigen, wie dynamisch die infrastrukturellen Herausforderungen im Freistaat Sachsen sind. Das Zusammenspiel aus kontinuierlicher Zählung, sorgfältiger Planung und adäquater Reaktion auf Verkehrssituationen bleibt entscheidend für die nachhaltige Verbesserung der Verkehrsbedingungen.