
Der Ortsrat von Hasbergen hat in einer aktuellen Sitzung einstimmig einem Antrag zur Verbesserung der Breitbandversorgung in den Ortsteilen Hasbergen, Schohasbergen und Alrusch zugestimmt. Dies wurde von der Gruppe FDP/Kuhnke eingebracht, und die Entscheidung zog die Aufmerksamkeit von rund 20 anwesenden Bürgern aus Schohasbergen auf sich. Während der Diskussion berichteten Frank Welzel und Volker Wilsmann über die Herausforderungen, die viele Haushalte aufgrund schlechter Internetverbindungen erleben. Welzel wies darauf hin, dass dieser Antrag eine wesentliche Chance für den öffentlichen Ausbau des Breitbandnetzes darstellt.
Besonders kritisiert wurde der Fachbereichsleiter Maximilian Donaubauer, da es in den vergangenen 30 Monaten kaum Fortschritte beim Breitbandausbau gegeben hat. Die unzureichende Internetverbindung hat insbesondere negative Auswirkungen auf junge Familien und aktive Sportvereine. Laut dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur haben im Delmenhorster Nordosten weniger als 10% der Haushalte einen Anschluss für schnelles Internet.
Finanzielle Aspekte und staatsbürgerliche Erwartungen
Die Kosten für den Breitbandausbau in Hasbergen und Schohasbergen belaufen sich auf insgesamt 13 Millionen Euro, wobei die Stadt Delmenhorst sich mit 3,25 Millionen Euro, also 25%, an den Kosten beteiligen soll. Wilsmann forderte eine Gleichbehandlung der Stadtteile und wies auf verschiedene Fördermöglichkeiten hin, die zur Umsetzung des Projekts genutzt werden können.
Donaubauer erhielt erste Informationen im Oktober 2024, um im November einen Antrag beim Bund zu stellen. Wilsmann kritisierte außerdem den fehlenden Kontakt zur Verwaltung und die damit verbundenen Verzögerungen. Stadtbaurat Theo Dworak bestätigte, dass bereits Fördergelder beantragt wurden, von denen 60% genehmigt sind. Zudem wurde die Mobilfunkversorgung in Hasbergen und Schohasbergen überprüft; eine Unterversorgung wurde hierbei nicht festgestellt, obwohl Wilsmann auf Probleme bei hoher Netzbelastung hinwies, die insbesondere bei Notrufen kritisch werden können.
Bedeutung der digitalen Infrastruktur
Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit den Zielen der Bundesregierung und der Europäischen Union, die bis 2030 eine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen und 5G in ländlichen Regionen anstreben. Die Bundesregierung möchte die Glasfaser-Versorgung vorantreiben, insbesondere in Gebieten, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Diese Initiativen sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen und können zu einer Verbesserung der Effizienz in verschiedenen Sektoren führen, einschließlich Landwirtschaft und Gesundheitswesen.
Die Breitbandförderaktionen werden auch durch verschiedene Programme, wie dem Digitalfonds, unterstützt. Insbesondere die Gigabitförderung bietet Anreize, um ländliche Gebiete besser anzubinden. Anträge können von Kommunen und anderen Gebietskörperschaften für Fördermittel gestellt werden, die helfen, die digitale Infrastruktur zu optimieren und langsamere Internetverbindungen zu verbessern.
Insgesamt zeigt der Beschluss des Ortsrats von Hasbergen, wie wichtig die digitale Teilhabe für die Bevölkerung ist und dass seit zwei Jahrzehnten auf den Ausbau gewartet wird. Der Weg zu einer echten digitalen Infrastruktur in diesen ländlichen Gebieten ist ein langer, aber notwendiger Schritt in die Zukunft.
Für weitere Informationen über den Breitbandausbau in Deutschland besuchten Sie bitte folgende Links: Weser-Kurier, BMVI, und BMEL.