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Aachen wird Zentrum für neuromorphe KI-Hardware – Revolution erwartet!

Am 6. Februar 2025 startet die RWTH Aachen die zweite Phase des Zukunftsclusters NeuroSys, um neuromorphe Hardware für KI zu entwickeln. Ziel: Technologische Unabhängigkeit und innovative Lösungen für verschiedene Anwendungen.

Der Zukunftscluster NeuroSys der RWTH Aachen hat am 6. Februar 2025 offiziell seine zweite Phase gestartet. Diese Phase, die auf drei Jahre angelegt ist, konzentriert sich auf die Entwicklung neuromorpher Systeme, die in ihrer Funktionsweise Neuronen und Synapsen des menschlichen Gehirns nachempfunden sind. Laut der RWTH Aachen wird NeuroSys im Rahmen der Hightech-Strategie 2025 der deutschen Bundesregierung gefördert, insbesondere durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das weitreichende Ziel dieses Projekts ist es, eine leistungsstarke und ressourcenschonende Basis für KI-Rechenoperationen zu schaffen sowie den Transfer von Grundlagenforschung zu neuromorphen Bauelementen und Algorithmen voranzutreiben.

Die Kick-off-Veranstaltung für diese zweite Phase fand Ende Januar im SuperC der RWTH Aachen statt und zog über 90 Teilnehmende an. Der Cluster wird koordiniert von Professor Max Lemme, der nicht nur an der RWTH Aachen lehrt, sondern auch Geschäftsführer der AMO GmbH ist. Zu den Akteuren des NeuroSys-Clusters zählen nicht nur die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich, sondern auch eine Vielzahl von Unternehmen und Start-ups, die in der Region aktiv sind.

Ziele und Visionen des NeuroSys-Clusters

NeuroSys ist Teil der Zukunftscluster-Initiative „Clusters4Future“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen wurde. Die erste Phase dieses innovativen Projekts begann bereits am 1. Januar 2022 und hat das Ziel, die Region Aachen als führenden Standort für Forschung, Entwicklung und Innovation im Bereich neuromorpher Hardware für Künstliche Intelligenz (KI) zu etablieren. Das Vorhaben beinhaltet den Aufbau eines Innovationsökosystems, das die Entwicklung europäischer KI-Hardware vorantreibt und somit technologische Unabhängigkeit in einem ethisch und wirtschaftlich sensiblen Bereich anstrebt.

Die Entwicklung innovativer Hardware-Konzepte ist entscheidend, um Anwendungen wie autonomes Fahren, personalisierte Gesundheitsversorgung, intelligente Städte und das Internet der Dinge zu realisieren. In dieser Hinsicht wird neuromorphe Hardware entwickelt, um die Energieeffizienz und Performanz von KI-Systemen erheblich zu verbessern.

Forschungsprojekte und interdisziplinäres Team

Das interdisziplinäre Team von NeuroSys setzt sich aus Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, darunter Physiker, Material- und Neurowissenschaftler, Ingenieure, Informatiker, Wirtschaftswissenschaftler, Ethiker und Soziologen. Mit der Unterstützung regionaler Unternehmen, bundesweit agierender Konzerne sowie Wissenschaftlern im Beirat, hat sich NeuroSys zum Ziel gesetzt, innovative Lösungen für die Herausforderungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu entwickeln.

NeuroSys besteht aus fünf Teilprojekten, die jeweils spezifische Ziele verfolgen:

  • Projekt A: Entwicklung von memristiven Crossbar Architekturen.
  • Projekt B: Nutzung optischer Übertragungssysteme zur Beschleunigung neuromorpher Hardware.
  • Projekt C: Co-Design von Algorithmen und Hardware unter Anwendung neuromorpher Prinzipien.
  • Projekt D: Untersuchung der anwenderseitigen Vorteile neuromorpher Hardware in vier Anwendungsbeispielen.
  • Projekt E: Entwicklung technischer Architekturen, unter Berücksichtigung ökonomischer, gesellschaftlicher und ethischer Analysen.

Die Expertise in Rechnerarchitekturen, IC-Design und Neuro-Informatik wird auch von Fraunhofer IIS unterstützt, das parallel ein eigenes Projekt zum Thema „Neuromorphes Computing“ initiiert hat. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung skalierbarer und konfigurierbarer neuromorpher Prozessoreinheiten für Deep Neural Networks (DNNs) und Spiking Neural Networks (SNNs), die in CMOS-Technologie integriert sind. Diese Projekte zielen darauf ab, neuromorphes Computing weiter voranzutreiben und die Energieeffizienz in ressourcenintensiven KI-Anwendungen erheblich zu steigern. Besonders im Kontext der wachsenden Datenmengen wird eine nachhaltige Lösung gefordert, die auch benutzerfreundliche Anwendungen auf batteriebetriebenen Endgeräten ermöglichen kann.

Insgesamt zeigt der Fortschritt von NeuroSys und ähnlichen Initiativen, dass Deutschland auf dem besten Weg ist, eine führende Rolle in der Entwicklung neuromorpher Technologien für Künstliche Intelligenz einzunehmen. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem die Nachfrage nach innovativen Lösungen im Bereich der KI weiterhin steigt und die Herausforderung der Energieeffizienz im Vordergrund steht.

Für weitere Informationen zu den Projekten und Zielen von NeuroSys besuchen Sie bitte die Website: neurosys.info.

Referenz 1
www.rwth-aachen.de
Referenz 2
www.eld.rwth-aachen.de
Referenz 3
www.iis.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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