
Der psychische Druck auf Kinder und Jugendliche in der heutigen Gesellschaft wächst stetig. Um dem entgegenzuwirken, hat das Psychotherapiezentrum am Lehrstuhl für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters der Universität Freiburg innovative therapeutisch-präventive Online-Programme ins Leben gerufen. Diese Angebote sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien ausgerichtet und zielen darauf ab, eine unterstützende Hilfe zu bieten.
Die Programme konzentrieren sich auf Einzel-Sitzungs-Interventionen (SSI), die als Kurzzeit-Therapien in einer einzigen Sitzung konzipiert sind. Diese Interventionen sollen eine Alternative zu traditionellen Therapieansätzen darstellen, die häufig aufgrund von Abbrüchen nach ein oder zwei Sitzungen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Stattdessen bieten SSI Unterstützung und Impulse für die Zielgruppen.
Zielgruppen und Projekte
Laut Angaben des Psychotherapiezentrum in Freiburg richten sich die neuen Angebote an verschiedene Zielgruppen:
- Projekt Mut: Unterstützt Eltern von ängstlichen Kindern im Alter von 4 bis 12 Jahren. Ziel ist es, Erziehungskompetenzen zu stärken, um belastende Situationen zu entschärfen.
- Projekt Stark: Bietet Hilfe für Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren, die Minderheitenstress erleben. Hier stehen Techniken zur Bewältigung von emotionalem Druck im Fokus.
- Projekt OK: Beschäftigt sich mit der Körperwahrnehmung für Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren, um eine gesunde Einstellung zum eigenen Körper zu fördern.
Die Programme werden im Rahmen von Forschungsprojekten kostenfrei bereitgestellt. Ein wichtiger Aspekt dieser Interventionen sind die anonymen Zugänge, die nicht nur den Datenschutz wahren, sondern auch eine Hemmschwelle für die Teilnehmer senken. Dies könnte besonders nützlich für unterversorgte Bevölkerungsgruppen, wie LGBTQ+ und ethnische Minderheiten, sein. Wissenschaftler aus den USA haben bereits positive Effekte dieser digitalen Selbsthilfeform festgestellt.
Erreichbarkeit und Kostenerstattung
Obwohl die Programme vielversprechend sind, ist es wichtig zu beachten, dass gesetzlich Versicherte eine Teilnahmeerklärung zur Abrechnung mit ihrer Krankenkasse benötigen. Leider übernehmen nicht alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Online-Therapien. Privat Versicherte sollten die Kostenerstattung bei ihrer jeweiligen Krankenversicherung anfragen. Interessierte können die Therapie auch ohne Partnerkrankenkasse in Anspruch nehmen, wobei die Kosten jeweils selbst getragen werden müssen. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Für weitere Informationen und Unterstützung stehen die Patientenservices per E-Mail unter online.therapie@kirinus.de sowie telefonisch unter 089/12 22 36 121 zur Verfügung. Die telefonische Erreichbarkeit ist von Montag bis Donnerstag, 9:00 bis 17:00 Uhr gegeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen therapeutischen Online-Angebote der Universität Freiburg ein wichtiger Schritt in der Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien sind. Die Kombination aus modernster Technik und einem präventiven Ansatz könnte dazu beitragen, psychische Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, ohne die Hürden des traditionellen Therapieangebots.
Uni Freiburg berichtet, dass …