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Lehrkräftemangel: Baden-Württemberg ergreift Maßnahmen zur Qualitätssicherung!

Am 6. Februar 2025 beginnt an der Universität Stuttgart eine Diskussion über die Qualitätssteigerung in der Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg, angesichts des akuten Lehrkräftemangels und diverser Gutachten.

Der akute Lehrkräftemangel in Deutschland zwingt viele Bundesländer, alternative Wege zur Sicherstellung der Lehrkräftebildung zu gehen. In Baden-Württemberg hat sich der Druck zur Reformierung der Lehramtsstudiengänge erhöht. Dies liegt nicht nur an der gestiegenen Schülerzahl, sondern auch an den fehlenden qualifizierten Lehrkräften, insbesondere an Grund- und berufsbildenden Schulen. Laut der PH Ludwigsburg zeugen zahlreiche Gutachten, die in den letzten zwei Jahren erstellt wurden, von der Dringlichkeit, Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Lehrkräftebildung zu ergreifen.

Diese Gutachten, darunter Stellungnahmen des Wissenschaftsrats und der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz, betonen die Notwendigkeit, Deprofessionalisierung abzuwenden, die durch die verzweifelte Suche nach schnellen Lösungen droht. Der Fokus dieser Berichte liegt auf einer rein universitären Lehrkräftebildung, doch es fehlt an einem umfassenden Konzept, das die Verteilung der Lehramtsstudiengänge an verschiedenen Hochschulen in Baden-Württemberg berücksichtigt.

Neue Ansätze zur Lehrkräftebildung

Ein gemeinsames Diskussionspapier von Direktorinnen und Direktoren der Schools of Education (SoE) hat nun neun zentrale Maßnahmen zur Qualitätssicherung formuliert. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Chancen für tiefgreifende Veränderungen bieten, sondern auch eine gemeinsame Neuausrichtung in einem baden-württembergischen Verbund für Lehrkräftebildung unterstützen. Der Auftakt zu diesen Maßnahmen fand am 6. Februar 2025 an der Universität Stuttgart statt.

Parallel zu diesen Entwicklungen wird zunehmend auch der „Quereinstieg“ in den Lehrberuf in Deutschland thematisiert. In einer Analyse zu Quereinsteiger*innen im künstlerisch-kreativen Lehrberuf in Österreich stellt sich heraus, dass solche Programme besondere Regelungen zulassen. Personen ohne pädagogische Ausbildung können angestellt werden, wenn sie eine künstlerische Ausbildung an einer Kunstuniversität abgeschlossen haben. Diese Regelung könnte als Modell für andere Fachbereiche dienen, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Details hierzu finden sich im Artikel auf Academia.edu.

Wechselwirkungen zwischen Lehrkräftemangel und Schülerzahlen

Die Herausforderung des Lehrkräftemangels wird durch die steigenden Schülerzahlen weiter verstärkt. Untersuchungen zeigen, dass der Mangel an qualifizierten Lehrkräften insbesondere bei Grundschulen ausgeprägt ist. Der Monitor Lehrerbildung fordert Reformen im Lehramtsstudium zur Sicherung des Nachwuchses. Die Zahlen des Bildungsservers belegen einen Mangel von über 12.000 Lehrkräften in Deutschland. Dies ist unter anderem auch auf einen hohen Numerus Clausus zurückzuführen, der vielen Interessierten den Zugang zu Lehramtsstudiengängen versperrt.

Ein weiteres Problem zeigt sich im chronischen Nachwuchsmangel an den berufsbildenden Schulen, insbesondere in gewerblich-technischen Berufsfeldern. Trotz erhöhter Studienplatzkapazitäten kann der Einstellungsbedarf in Schulen nicht ausreichend gedeckt werden. Der Lehrkräftemangel ist nicht nur eine momentane Krise, sondern ein langanhaltendes Phänomen, das Veränderungen in der Schulkonzeption erfordert.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Lehrkräftemangel in Deutschland umfassende Reformen in der Lehrkräftebildung nötig macht. Während Baden-Württemberg erste Schritte unternimmt, gilt es, Erfahrungen aus anderen Ländern und Fachbereichen zu berücksichtigen, um eine nachhaltige Lösung zu finden.

Referenz 1
www.ph-ludwigsburg.de
Referenz 2
www.academia.edu
Referenz 3
www.bildungsserver.de
Quellen gesamt
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