Deutschland

Niedriglohnbereich schrumpft: 1,3 Millionen Jobs verloren in Deutschland!

Deutschland verzeichnet einen Rückgang der Niedriglohnjobs. Im Osten fiel der Anteil von 35 % auf 18 %, und landesweit wurden 1,3 Millionen Stellen weniger gezählt. Was bedeutet das für die Zukunft?

In Deutschland zeichnet sich ein bemerkenswerter Trend ab: Die Zahl der Niedriglohnjobs ist in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken. Laut bnn.de lag im April 2024 der Verdienst von etwa 6,3 Millionen Beschäftigten unterhalb der Niedriglohnschwelle von 13,79 Euro brutto pro Stunde. Dies entspricht knapp jedem sechsten Job, der somit als Niedriglohnjob klassifiziert wird.

Zum Vergleich: Im April 2014, vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, gab es noch etwa 7,6 Millionen Niedriglohnjobs, was einem Anteil von 21 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse entsprach. Die Niedriglohnschwelle lag damals bei 10,00 Euro brutto je Stunde. Seitdem hat sich der Niedriglohnsektor stark verändert, insbesondere in den östlichen Bundesländern.

Regionale Entwicklungen

Der Rückgang von Niedriglohnjobs ist vor allem im Osten Deutschlands bemerkenswert. Hier fiel der Anteil der Niedriglohnjobs von 35 Prozent im April 2014 auf lediglich 18 Prozent im April 2024. Im Westen Deutschlands hingegen verringerte sich der Anteil von 19 Prozent auf 16 Prozent im gleichen Zeitraum, wie destatis.de vermeldet.

Dieser Trend ist zum Teil auf die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zurückzuführen, der im Januar 2015 eingeführt wurde und im Zeitraum zwischen April 2022 und April 2023 von 9,82 Euro auf 12,00 Euro anstieg. Dadurch konnte der Anteil der Niedriglohnjobs um drei Prozentpunkte, von 19 Prozent auf 16 Prozent, gesenkt werden. Besonders groß war der Rückgang im Osten, wo die Niedriglohnquote um 17 Prozentpunkte fiel.

Änderung der Einkommensverhältnisse

Die Entwicklung der Niedriglohnjobs führt nicht nur zu einer senkenden Zahl von Geringverdienern, sondern auch zu einer Verringerung des Verdienstabstands zwischen Geringverdienern und besser Verdienenden. Im April 2024 erhielten die oberen zehn Prozent das 3,00-fache des Bruttostundenverdienstes von Geringverdienern, im April 2014 lag dieser Faktor noch bei 3,48. Dies zeigt einen Fortschritt in der Einkommensverteilung, obwohl das Lohngefälle im Westen (3,08-fach) nach wie vor größer bleibt als im Osten (2,50-fach).

Die Bruttostundenverdienste nach Dezilen verdeutlichen diese Entwicklungen. Im 1. Dezil stieg der Stundenlohn von 8,34 Euro im Jahr 2014 auf 13,00 Euro im Jahr 2024. Der Medianwert erhob sich von 15,00 Euro auf 20,68 Euro, und im 9. Dezil erhöhte sich der Stundensatz von 29,03 Euro auf 39,05 Euro. Diese Daten basieren auf einer umfassenden Stichprobe von 58.000 Betrieben, wobei Auszubildende aus der Analyse ausgeschlossen wurden.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland im Hinblick auf Niedriglohnjobs in Bewegung ist. Die gesetzliche Anpassung des Mindestlohns und regionale Unterschiede führen zu einer signifikanten Neugestaltung der Verdienststrukturen. Weitere Informationen zur Niedriglohnquote in Deutschland können auf destatis.de nachgelesen werden.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.destatis.de
Referenz 3
www.destatis.de
Quellen gesamt
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