
Am 6. Februar 2025 erreichen die Warnstreiks bei der Deutschen Post und DHL ihren sechsten Tag. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Zeitraum spürbare Auswirkungen auf die Brief- und Paketzustellung in Bayern angekündigt. Laut pnpg.de sind etwa 2.000 Beschäftigte in rund 80 Betriebsstätten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Verdi erwartet, dass die Zustellung vor allem in städtischen und ländlichen Gebieten beeinträchtigt wird, nachdem bereits eine Woche zuvor mehrere Tage gestreikt wurde.
Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen ein Entgeltplus von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Die ersten zwei Verhandlungsrunden brachten keine greifbaren Ergebnisse, was die Streikmaßnahmen verstärkte. Die Deutschen Post sieht den Spielraum für Lohnerhöhungen als „sehr gering“ an, was vor allem auf die schrumpfenden Briefmengen und den hohen Investitionsbedarf zurückzuführen sei. In der kommenden dritten Verhandlungsrunde, die für den 12. und 13. Februar anberaumt ist, plant die Post ein neues Angebot vorzulegen.
Verspätungen und Auswirkungen auf die Zustellung
Bereits ab dem 4. Februar berichtete zeit.de, dass die Warnstreiks insbesondere die Briefzentren in Bayern betreffen. Rund 400 Mitarbeiter aus den Bereichen Briefsortierung und Zustellung wurden zum Streik aufgerufen. Die betroffenen Standorte sind unter anderem in München, Würzburg und Nürnberg, was etwa die Hälfte aller bayerischen Standorte umfasst. Diese Streikmaßnahmen haben zur Folge, dass Briefe nicht sortiert werden können, was zu Verzögerungen in der Zustellung führt. Verdi informierte die Öffentlichkeit darüber, dass die Auswirkungen auf die Kunden jedoch in Grenzen bleiben sollen.
In den vergangenen Tagen nahmen rund 4.000 Postbeschäftigte an den Streikaktionen teil. Die Deutsche Post schätzt, dass etwa 5% der Sendungen in den Verteilzentren liegen bleiben könnten. Die Zustellung der über 40 Millionen Briefe, die an normalen Werktagen befördert werden, wird dadurch erschwert. Die Gewerkschaft will mit diesen Aktionen den Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.
Hintergrund der Tarifverhandlungen
Die aktuelle Situation in der Tarifrunde der Deutschen Post ist angespannt. Verdi fordert für insgesamt rund 170.000 Beschäftigte eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage. Diese Anforderungen sind vor dem Hintergrund einer steigenden Arbeitsbelastung und den Herausforderungen im Brief- und Paketgeschäft zu betrachten. Die Post hingegen hält an ihrer Position fest, dass die Lohnerhöhungen wirtschaftlich vertretbar sein müssen und appelliert an die Beschäftigten, die Warnstreiks auszusetzen und stattdessen am Verhandlungstisch Lösungen zu suchen, so berichtet tagesschau.de.
Mit einer angekündigten Einigung in der dritten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar hofft die Post, die Situation zu entschärfen und die Rückstände bei der Zustellung schnellstmöglich abzubauen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, ob sich die Gehälter der Postbeschäftigten erhöhen und wie die Verhandlungen weiter verlaufen werden.