
Die Gefahr eines Vulkanausbruchs auf Teneriffa scheint zu wachsen, da der Vulkan Teide eine Zunahme geophysikalischer Aktivitäten zeigt. Der Wissenschaftliche Ausschuss für vulkanische Phänomene (CCES) hat die Öffentlichkeit gewarnt, dass dieser Zustand eine potentielle Eruption ankündigen könnte. Die Zeichen sind unübersehbar: Es werden erhöhte Seismizität, ungewöhnliche geodätische Verformungen sowie ein gesteigerter Gasausstoß verzeichnet. Bereits in den letzten Wochen gab es eine Reihe von Erdbeben, die am 22. Januar 2025 um Vilaflor registriert wurden, mit Magnituden zwischen 0,6 und 1,5. Besonders markant waren die Erschütterungen am 5. Februar 2025, die in unmittelbare Nähe des Teide-Gipfels stattfanden. Diese Aktivitäten sind Teil einer umfassenderen Überwachung, die seit 2016 durchgeführt wird, um Veränderungen im Vulkanverhalten zu dokumentieren.
Die geophysikalischen Indikatoren haben seit 2022 eine besorgniserregende Steigerung erfahren. Laut dem Leiter des Nationalen Geografischen Instituts, Itahiza Domínguez, könnte eine Eruption bevorstehen. Ein bedeutendes Zeichen ist die Anhebung des Teide-Gipfels um einen Zentimeter, was auf zunehmenden Druck im Inneren des Vulkans hinweist. Die Erwähnung solcher geophysikalischer Merkmale erhebt jedoch zahlreiche Fragen hinsichtlich der genauen Formen und Zeitpunkte, die eine Eruption annehmen könnte. Experten betonen, dass sowohl unspektakuläre Ausbrüche an Nebenvulkanen als auch eine größere Eruption des Teide selbst möglich sind.
Seismische Aktivitäten und ihre Bedeutung
Die besorgniserregenden seismischen Aktivitäten zeigen Parallelen zu früheren Vulkanausbrüchen wie im Jahr 2021 auf La Palma, wo eine Serie von Erdbebenschwellen dem Ausbruch voranging. Auf La Palma waren seit 2017 anomale Erdbebenaktivitäten dokumentiert worden, die in intensive Erdstöße mündeten, bevor es zur Eruption kam. Insbesondere am 11. September 2021 ereigneten sich 458 Erdbeben in dieser Region innerhalb kurzer Zeit, was die Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Ausbruchs erhöhte. Damit wird ersichtlich, dass das Phänomen nicht isoliert ist und ein enges Zusammenspiel zwischen seismischen und vulkanischen Aktivitäten besteht.
Auf Teneriffa ist seit dem 17. Juni 2022 ein ähnlicher Trend zu beobachten, wie das Vulkanologische Institut der Kanaren (Involcan) feststellte. Eine Reihe von etwa 450 Beben wurde registriert, wobei 13 dieser Erschütterungen größere Magnituden aufwiesen. Obwohl diese einem bekannten Muster folgen, blieb die Stärke der meisten Erdbeben mit einem Durchschnitt von 0,5 relativ gering, sodass laut Experten kein unmittelbarer Anlass zur Sorge besteht. Dennoch bleibt die Dynamik der seismischen Bewegungen eine ständige Beobachtung wert, da der Zeitpunkt eines möglichen Ausbruchs weiterhin unvorhersehbar ist.
Auswirkungen auf die Bevölkerung und Infrastruktur
Die potentiellen Auswirkungen eines Vulkanausbruchs auf Teneriffa sind besorgniserregend und weitreichend. Die Berechnungen deuten darauf hin, dass Ausflugsziele rund um den Teide von Lavaströmen und Aschewolken betroffen sein könnten. Darüber hinaus könnten die Luftqualität, der Verkehr sowie die Infrastruktur erheblich beeinträchtigt werden, was insbesondere für den Tourismus eine große Herausforderung darstellen würde. Die Erfahrungen aus der jüngsten Eruption auf La Palma, die 2021 über 1600 Gebäude zerstörte, verdeutlichen, wie verheerend die Folgen eines Ausbruchs sein können. Bereits jetzt könnten Luftverkehr und Schifffahrt beeinträchtigt werden, was die lokale Wirtschaft zusätzlich belasten würde.
Die Bevölkerung wird dazu angehalten, sich auf mögliche Eruptionen vorzubereiten. Laut den Experten könnten Vorläufer-Ereignisse innerhalb eines Zeitraums von zwei bis 50 Jahren auftreten. Vor dem Hintergrund, dass der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa im Jahr 1909 stattfand und ohne Personenschäden blieb, ist die aktuelle Situation eine alarmierende Erinnerung an die unberechenbare Kraft der Natur.
Angesichts dieser Umstände bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft wachsam. Der Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen ist ein dynamisches und intensiv erforschtes Thema. Einige Studien zeigen, dass Erdbeben, besonders in der Nähe von Vulkanen, potenziell deren Aktivität beeinflussen können, auch wenn klare Beweise bislang fehlen.National Geographic hebt hervor, dass es möglich ist, dass Vulkane auf Erdbeben reagieren, aber konkret bleibt die Vorhersage von Eruptionen eine anspruchsvolle Herausforderung für Wissenschaftler weltweit.