Düsseldorf

Revolution im Weitsprung: Düsseldorf testet den Absprung ohne Balken!

In Düsseldorf findet am 5. Februar 2025 ein bahnbrechendes Weitsprung-Pilotprojekt ohne Absprungbalken statt. Olympiasiegerin Malaika Mihambo unterstützt die Regeländerung, während Miltiadis Tentoglou droht, zurückzutreten.

Am letzten Wochenende erlebte die Leichtathletik einen bedeutsamen Wandel. In Düsseldorf fand ein Pilotprojekt statt, bei dem der Weitsprung erstmals ohne den traditionellen Absprungbalken durchgeführt wurde. Stattdessen wurde eine 40 Zentimeter lange Zone eingeführt, die als „Take-off-Zone“ bezeichnet wird, um die effektive Weite der Sprünge zu messen. Diese Regeländerung zielt darauf ab, die Zahl der Fehlversuche, die oft durch Übertreten verursacht werden, erheblich zu reduzieren. Bei vorherigen Wettbewerben waren über 30 Prozent der Weitsprünge ungültig, was die Spannung des Wettbewerbs minderte.

Die neue Technikanwendung ermöglicht eine Messung der „realen“ Weite, und zwar vom Abdruck der Fußspitze bis zur Landung. Hochmoderne Videokameras erfassen diese Sprünge präzise. Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die ebenfalls an dem Event teilnahm, äußerte sich offen gegenüber der Regeländerung und sieht darin Potenzial, den Weitsprung spannender zu machen. Mihambo hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit dem Absprungbalken und war zuletzt in Düsseldorf ohne gültigen Versuch geblieben.

Kritik und Zuspruch

Der Reform gingen kontroverse Diskussionen voraus. Miltiadis Tentoglou, Olympusieger, hat mit einem Rücktritt gedroht, sollte die Regeländerung Realität werden. Er betont, dass der Anlauf der herausfordernde Teil des Weitsprunges sei, und sieht die Änderung als problematisch an. Auch der ehemalige Weltklasseathlet Carl Lewis kritisiert die Reform scharf und vergleicht sie mit hypothetischen Regeln in anderen Sportarten, die die Kernblaupause der Disziplin verändern würden. Die Diskussion wird von der Athlete-Community genau beobachtet und spiegelt die Spannungen zwischen Tradition und Innovation wider.

Der Rhythmus, den Athleten beim Sprung verwenden und die Herausforderungen des Anlaufs sowie des Absprungs erzeugen eine Faszination, die laut Experten nicht leicht durch neue Technologien ersetzt werden kann. Bundestrainer Uli Knapp sieht die Neuregelung ambivalent; er schätzt die Genauigkeit des bestehenden Balkens, während er gleichzeitig das Verletzungsrisiko auf dem Balken in der Vergangenheit hervorgehobene. Auch Frank Busemann, Leichtathletik-Experte, hat Bedenken geäußert, sieht die Änderungen aber in der Liga von Mehrkämpfen als denkbar an.

Der Weg zur Umsetzung

Die neue Regelung wird unter dem Aufsicht des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics erprobt. Sebastian Coe, Präsident von World Athletics, zeigt sich offen für diese Veränderungen und betont die Notwendigkeit von Innovationen. „Die aktuelle Regelung ist ineffizient“, sagte Geschäftsführer Jon Ridgeon und weist darauf hin, wie wichtig es sei, dass jeder Sprung zählt, um die Spannung im Wettkampfsport zu erhöhen. Die Umsetzung der Regeländerung könnte jedoch komplex werden. Technische Herausforderungen bestehen nicht nur in der Bereitstellung der erforderlichen Videotechnik, sondern auch in der Akzeptanz durch die Athleten und Experten.

Die Premiere der „Take-off-Zone“ beim ISTAF Indoor in Düsseldorf gilt als Testlauf auf dem Weg zur möglichen Neufassung der Wettkampfregeln. World Athletics plant zunächst, die Änderungen mit Athleten der zweiten Reihe zu erproben, bevor eine breitere Implementierung in Betracht gezogen wird. Die nächsten Schritte zur Umsetzung werden mit großer Spannung erwartet, während Athleten und Zuschauer weiterhin auf die Diskussionen um die Zukunft des Weitsprungs verfolgen.

Insgesamt steht die Weitsprung-Revolution am Anfang eines langen und möglicherweise umstrittenen Weges, auf dem sowohl die Talente als auch die Historie der Sportart entscheidend in die Überlegungen einfließen müssen.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.sportschau.de
Referenz 3
www.sportschau.de
Quellen gesamt
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