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Dresden 1945: Kampf um das Gedenken an die Bombenopfer entfacht erneut!

Am 5. Februar 2025 jähren sich die Bombardierungen Dresdens von 1945. Eine neue Geschichtsausgabe plant, den Opfern eine Stimme zu geben und gegen historische Verfälschungen anzutreten.

Der 80. Jahrestag der verheerenden Bombardierung Dresdens steht bevor. An diesem historischen Datum, dem 13. Februar 1945, verlor die Stadt durch Luftangriffe tragisch viele Menschenleben. Historische Schätzungen gehen von 22.700 bis 25.000 Toten aus, eine Zahl, die überhöht wurde, wie wissenschaftliche Studien belegen. Die Bombardierungen, die als Teil der alliierten Strategie zur Beendigung des Zweiten Weltkriegs erfolgten, wurden von der nationalsozialistischen Propaganda als „Kulturverbrechen“ dargestellt. Vor den Angriffen war Dresden relativ unversehrt und galt als kulturelles Zentrum mit vielen Lazaretten und einer hohen Einwohnerzahl, die nicht mit großen Luftangriffen rechneten. Erst am 13. und 14. Februar 1945 wurde dies jäh durch die Realität verändert, als die Stadt im Feuersturm versank.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Gedenkpraktiken stark gewandelt. So initiierte die „Arbeitsgruppe 13. Februar“ bereits 2010 eine Menschenkette um die Altstadt, um sich gegen die neonazistische Vereinnahmung des Gedenkens zu wehren. Seitdem wurde diese Protestform zur jährlichen Tradition, wobei 2024 bereits 13.000 Teilnehmer gezählt wurden. Noch dazu wurden die Gedenkorte für die Bombenopfer in Dresden im Laufe der Jahre rar, manche wie die Inschrift auf dem Altmarkt wurden gar entfernt. Die aktuelle Geschichtsausgabe „Dresden 1945. Die Toten, die Täter und die Verharmloser“, die am 5. Februar 2025 vorgestellt wird, soll dazu dienen, den Opfern eine Stimme zu geben und einer Verfälschung der Geschichte entgegenzutreten, wie compact-online.de berichtet.

Gedenken und Erinnerungskultur

Das Gedenken an die Luftangriffe zeichnet sich durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Initiativen aus. Seit 1946 finden jährliche Gedenkveranstaltungen statt, deren Inhalte im Laufe der Jahre immer politischer wurden. So wurde die Ruine der Frauenkirche nach der Wiedervereinigung 1989 ein weithin anerkanntes Symbol des Wiederaufbaus und der Erinnerung. In der DDR wurde das Gedenken stark politisch instrumentalisiert, die Schuld für die Angriffe zunehmend den Westalliierten zugeschrieben.

Ab 1982 formierten sich Jugendliche zu einer kirchlichen Friedensbewegung, die mit symbolischen Kerzenaktionen auf die Militarisierung aufmerksam machten. Diese Entwicklung war nur der Anfang einer breiteren gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Erinnerung an den Krieg und seine Opfer. Gedenkandachten sind mittlerweile fester Bestandteil des Gedenkens, viele Bürgerinitiativen kamen hinzu, um eigene Veranstaltungen anzubieten, wie es auch auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung zu lesen ist: bpb.de.

Politische Instrumentalisierung und Widerstand

In den letzten Jahren gab es regelmäßig Übergriffe von Neonazis, die an Gedenkveranstaltungen teilnahmen oder eigene „Trauermärsche“ abhalten wollten. Diese Aktionen wurden von der Stadt und zahlreichen Bürgerinitiativen scharf kritisiert und es fanden auch Blockaden der Neonazi-Demonstrationen statt. Der damit verbundene Polizeieinsatz war jedoch nicht immer unumstritten. Auch der Wandel der Gedenkpraktiken spiegelt die Auseinandersetzung um die eigene Geschichte und Identität Dresdens wider, was auch in der Dokumentation der Wikipedia über das Gedenken an den 13. Februar 1945 nachzulesen ist: wikipedia.org.

Während die Bombenangriffe eine neue Qualität der Kriegserfahrung in Dresden einleiteten, gilt es, sich auch der Perspektive der Opfer bewusst zu werden und dafür zu sorgen, dass ihr Gedächtnis nicht in Vergessenheit gerät. Die Gedenkkultur in Dresden ist somit nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein aktives Handeln für die Zukunft.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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