
Im Rems-Murr-Kreis zeigt sich die Verpackungsindustrie trotz drohender Zollerhöhungen durch den US-Präsidenten Donald Trump resilient. Laut einem Bericht von ZVW läuft das Geschäft in der Branche gut, und die Unternehmen lassen sich von Trumps Beschlüssen nicht verunsichern. Martin Buchwitz, Geschäftsführer von Packaging Valleys, äußert sich entspannt und sieht keine ernsthaften Wettbewerbsbedrohungen durch die USA im Verpackungsmaschinenbau.
Während die hiesige Industrie zufrieden scheint, gibt es auf der globalen Bühne weniger rosige Aussichten. Laut Stuttgarter Zeitung droht Trump im Rahmen seines Wahlkampfes mit Zöllen von bis zu 20 Prozent auf europäische Importe, was deutsche Unternehmen dazu bringt, die Situation mit Besorgnis zu verfolgen. Experten von Deloitte befürchten, dass solche Handelskriege das Wachstum der deutschen Industrieexporte erheblich bremsen könnten.
Marktanalyse und Exportprognosen
Die USA bleiben laut Deloitte der wichtigste Auslandsmarkt für die deutsche Industrie. Dennoch wird ein Marktwechsel in Richtung Europa, Indien und Australien erwartet. Bis 2035 wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Exporte in die USA von lediglich 1,8 Prozent prognostiziert. Dies steht im Gegensatz zu den höheren Wachstumsraten, die für die Ausfuhren nach China mit 2,3 Prozent jährlich erwartet werden, jedoch sind diese Werte ebenfalls hinter den historischen Spitzenwerten zurückgeblieben.
Besonders hohe Zuwächse im Asien-Pazifik-Raum werden für die Philippinen (6,6 Prozent), Indien (5,7 Prozent), Vietnam (4,3 Prozent) und Australien (4,0 Prozent) vorhergesagt. Zudem wird ein moderates Wachstum von 1,8 Prozent pro Jahr für die Exporte in andere europäische Länder erwartet. In diesem Kontext ist die Vorhersage von Tagesspiegel, die besagt, dass neue Zölle das Exportwachstum in die USA nahezu halbieren könnten, besonders alarmierend.
Potenzielle Gefahren durch Protektionismus
Der Fokus auf den amerikanischen Markt könnte sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Sollte eine Blockbildung zwischen den USA und China eintreten, wird ein Rückgang der Exporte nach China von bis zu 6,0 Prozent pro Jahr bis 2035 prognostiziert. Auch Indien könnte statt eines Wachstums von 5,7 Prozent pro Jahr künftig sogar einen Rückgang um 5,7 Prozent erleben. In Brasilien wird ein ähnliches Szenario mit einem erwarteten Rückgang um 2,9 Prozent beschrieben.
Inmitten dieser Unsicherheiten bleibt die Verpackungsindustrie im Rems-Murr-Kreis optimistisch. Die aktuelle Marktlage zeigt, dass sich viele Unternehmen nicht von den politischen Turbulenzen auseinanderbringen lassen und auf Stabilität setzen. Das Vertrauen in die eigene Wettbewerbsfähigkeit könnte der Schlüssel sein, um auch in stürmischen Zeiten an der Spitze zu bleiben.