
In Erlangen kam es am Dienstagnachmittag zu einem Vorfall, der die Aufmerksamkeit der Behörden auf die Sicherheit von E-Scooter-Fahrern lenkt. Ein 47-jähriger Mann wurde gegen 15.15 Uhr auf dem Gehweg der Goethestraße von einem unbekannten Täter gestoßen. Der Mann stürzte zu Boden und zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Am E-Scooter selbst entstand lediglich geringer Sachschaden am Lenker. Der Angreifer, der flüchtete, wurde als etwa 70 Jahre alt und ca. 1,70 Meter groß beschrieben. Die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 09131/760-114 zu melden, um weitere Informationen zu dem Vorfall zu erhalten. Diese Ereignisse werfen ein Licht auf die aktuellen Herausforderungen, denen E-Scooter-Nutzer in der Stadt gegenüberstehen, wie inFranken berichtete.
Ein weiterer Vorfall verdeutlicht die Risiken, die mit der Nutzung von E-Scootern verbunden sind. Am Donnerstagabend, dem 8. November 2024, stellte ein 14-jähriger Schüler einen ähnlichen Sicherheitsaspekt fest. Der Schüler war mit seinem E-Scooter in der Erlanger Goerdelerstraße unterwegs, obwohl er verbotenerweise den Gehweg befuhr. Während er eine Frau mit ihrem angeleinten Hund passierte, konnte der Jugendliche trotz Warnrufe nicht rechtzeitig bremsen und flog in die gespannte Hundeleine, was zu einem Sturz der Frau führte. Diese zog sich eine leichtere Hüftverletzung zu, war jedoch nicht auf sofortige ärztliche Betreuung angewiesen. Der Schüler und der Hund blieben unverletzt, während nun gegen den Schüler wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt wird. Zudem wird wegen einer Ordnungswidrigkeit im Rahmen der Straßenverkehrsordnung geprüft, wie nordbayern berichtete.
Steigende Unfallzahlen bei E-Scootern
Diese Vorfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends, der von den Statistischen Ämtern bestätigt wird. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden um 14,1 % auf insgesamt 9.425 Unfälle. Tragischerweise verdoppelte sich die Zahl der Todesopfer in diesem Zusammenhang von 11 auf 22 im Vergleich zum Vorjahr. Die häufigsten Ursachen für diese Unfälle sind falsche Fahrbahnnutzung und Alkoholeinfluss. Insbesondere jüngere Fahrer sind betroffen: 41,6 % der verunglückten E-Scooter-Nutzer waren unter 25 Jahre alt, während 80,4 % der Betroffenen jünger als 45 Jahre waren. Nur 3,4 % der Verunfallten gehörten zur älteren Genration ab 65 Jahren. Diese Zahlen stammen aus einem Bericht des Statistischen Bundesamtes, der die aktuelle Lage zusammenfasst und damit destatis die Aufmerksamkeit auf die Gefahren lenkt, die mit der Nutzung von E-Scootern verbunden sind.
Angesichts dieser besorgniserregenden Statistiken wird deutlich, dass sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch das Bewusstsein für die Sicherheitsrisiken von E-Scootern dringend überdacht werden müssen. Besondere Aufmerksamkeit sollten sowohl die Fahrer selbst als auch die Fußgänger erhalten, um künftige Unfälle zu verhindern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Die jüngsten Vorfälle in Erlangen verdeutlichen, dass Handlungsbedarf besteht.