
Der Zustand der Hamburger Straßen hat sich in den letzten Jahren spürbar verbessert. Dies geht aus dem aktuellen Straßenzustandsbericht hervor, der von der Verkehrsbehörde veröffentlicht wurde. Verkehrs- und Mobilitätswende-Senator Anjes Tjarks (Grüne) steht jedoch unter Druck, da in wenigen Wochen eine neue Wahl ansteht und die Herausforderungen in der Baustellenkoordination immer drängender werden. Die Note für den Straßenzustand stieg, von 2,45 im Jahr 2020 auf 2,4 im Jahr 2023, was Tjarks als zufriedenstellend bewertet. „Alles über 2,5 ist ein guter Zustand“, so der Senator. Diese Entwicklung zeigt, dass die Abwärtsbewegung im Straßenwettbewerb gestoppt wurde.
Obwohl die Verbesserungen bemerkenswert sind, bleibt ein erheblicher Teil der Hamburger Straßen in einem schlechten Zustand. Aktuellen Daten zufolge liegt die durchschnittliche Bewertung von Bezirksstraßen bei 3,1, und jede dritte dieser Straßen wird als mangelhaft eingestuft. Der Leistungsbericht zeigt, dass 49,2 Prozent der Bezirksstraßen im Jahr 2016 in die schlechteste Kategorie fielen, dieser Anteil ist allerdings auf 30 Prozent im Jahr 2021 gesunken.
Sanierungsmaßnahmen und Ziele
Um die Straßeninfrastruktur weiter zu verbessern, hat die Stadt ambitionierte Sanierungsziele gesetzt. Der Rekordwert von rund 1000 Kilometern sanierter Fahrstreifen in den Jahren 2020 bis 2024 steht im Fokus. Ursprünglich wurde eine Sanierung von 500 Kilometern für die gesamte Legislaturperiode angestrebt, doch dieses Ziel wurde mittlerweile verdoppelt. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise 249,8 Kilometer Fahrstreifen saniert, ein Anstieg von etwa einem Drittel im Vergleich zur vorherigen Legislaturperiode, die einen Höchstwert von 172 Kilometern verzeichnete.
Die Sanierungsmaßnahmen werden hauptsächlich vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sowie der Hamburg Port Authority (HPA) umgesetzt. Diese Initiativen sind entscheidend für die Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Stadt, wo laut dem Straßenzustandsbericht 42,7 Prozent der befahrenen Straßen als „sehr gut“ eingestuft werden, während 15,6 Prozent in einem „mangelhaften“ Zustand sind. Um realistischer zu bewerten, werden neue Methoden zur Untersuchung des Straßenzustands entwickelt, die zwischen verschiedenen Arten von Flickungen unterscheiden.
Geplante Sanierungen und strategische Ansätze
Die umfangreichen Sanierungspläne für 2025 sehen unter anderem Arbeiten an bedeutenden Verkehrsachsen wie der Elbchaussee, Saarlandstraße, Volksdorfer Damm, Rodigallee und Mittelweg vor. Tjarks kündigte zudem an, dass die Anzahl der sanierten Straßen in den kommenden Jahren weiterhin hoch bleiben wird. Die Grünen planen zudem ein „Bündnis für den Tiefbau“, das ähnliche Ziele verfolgt wie das etablierten Bündnis für das Wohnen. Das Ziel ist es, die Zahl der Baustellen zu reduzieren und die Bautätigkeit nicht zu verringern.
Ein zusätzlicher Aspekt, der zur Verkehrsentwicklung beiträgt, ist die Überwachung des Kfz-Verkehrs an 16 Dauerzählstellen sowie rund 2100 Wärmebildkameras über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Diese Erfassung ermöglicht eine genaue Bestimmung der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken und bietet wertvolle Daten für die weitere Planung und Analyse der Verkehrsinfrastruktur in Hamburg.
Im Kontext dieser Entwicklungen wird deutlich, dass die zukünftige Verkehrsplanung und -koordination entscheidend für die weitere Stabilisierung des Straßenzustands in Hamburg sein werden. Politische Entscheidungen und Strategien müssen nun konsequent umgesetzt werden, um die verbesserte Situation nachhaltig zu sichern und die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen. Dies steht auch im Zentrum der bevorstehenden Wahlen, bei denen die Wähler Klarheit über die Prioritäten der kommenden Legislaturperiode erwarten.
Für weitere Details zu den Straßenzuständen und Sanierungsmaßnahmen können Interessierte die Berichte zu den Straßenschäden in Hamburg, den Straßenzustandsbericht 2020 sowie die Verkehrszählungen in Hamburg einsehen.