
In Rottweil, der ältesten Stadt Baden-Württembergs, bereiten sich die Verantwortlichen auf den baldigen Bau der „Neckarline“ vor – einer Fußgänger-Hängebrücke, die mit einer Länge von 606 Metern die längste ihrer Art im Südwesten Deutschlands sein wird. Laut ZVW ist der Spatenstich für das ehrgeizige Projekt bereits für den 10. Februar 2025 angesetzt.
Die Planung des Projekts geht auf einen Bürgerentscheid im Jahr 2017 zurück, bei dem 72% der Rottweiler für den Bau stimmten. Dies bei einer Wahlbeteiligung von knapp 50%. Mit einer geschätzten Bauzeit von 13 Monaten soll die Brücke bis zum Mai 2026 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro, finanziert durch die Stadt und private Investoren.
Technische Details und Baufortschritt
Die „Neckarline“ wird einen einzigen Pylon benötigen, der auf der östlichen Neckarseite errichtet wird, um das historische Stadtbild nicht zu beeinträchtigen. Im Gegensatz zu den ursprünglich geplanten Stützpfeilern im Neckartal wurde diese Entscheidung getroffen, um die ästhetische Integration der Brücke in die Stadt zu gewährleisten, berichtet SWR.
Die Bauarbeiten an der östlichen Talseite beginnen am 10. März mit den Gründungsarbeiten für den Pylon, der etwa 60 Meter hoch werden soll. Im Sommer sind die Pylonbauarbeiten sowie die Tragseilspannung geplant. Der Steg für Fußgänger soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 eingezogen werden. Archäologische Untersuchungen, die am 17. Februar beginnen, werden etwa 4 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen.
Touristische Attraktionen und Prognosen
Interessanterweise wird die Hängebrücke auch eine wichtige Verbindung zwischen der historischen Innenstadt von Rottweil und dem TK Elevator Testturm schaffen, der mit einer Höhe von 246 Metern eindrucksvoll in die Landschaft ragt. Verglichen mit anderen Brücken wie der „Wildline“ in Bad Wildbad mit 380 Metern und der „Blackforestline“ in Todtnau, die derzeit im Bau ist, wird die „Neckarline“ die längste sein. Der „Skywalk“ in Willingen übertrifft sie mit 665 Metern, stellt jedoch periphery die regionalen Maßstäbe dar.
Die Betreiberfirma Eberhardt, die bereits mit Brücken wie der „Wildline“ und der momentan im Bau befindlichen „Blackforestline“ Erfahrung gesammelt hat, geht davon aus, dass jährlich etwa 120.000 Besucher die Brücke über das Neckartal nutzen werden. Die geplanten Kosten für ein Standardticket liegen bei 14 Euro. Die Eröffnung der Brücke wird voraussichtlich den Tourismus in Rottweil zusätzlich ankurbeln, insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau 2028, die in der Stadt stattfinden wird.
Mit dieser ambitionierten Hängebrücke setzt Rottweil, unterstützt durch den Gemeinderat und die Bevölkerung, einen wichtigen Schritt in puncto Modernisierung und touristische Entwicklung. Laut SWP gab es bezüglich des Projekts bereits lange Diskussionen und Planungen, die nun in die Tat umgesetzt werden.