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Rassistische Unruhen in Middlesbrough: Muslime in Angst und Schrecken!

In Middlesbrough, eine Stadt im Norden Großbritanniens, kämpfen Musliminnen gegen eine Welle von rassistischen Unruhen. Ein Krisentelefon unterstützt verängstigte Frauen. Die rassistischen Vorurteile gewinnen an Fahrt, während die Regierung reagiert.

In Middlesbrough, einer Stadt im Norden Großbritanniens, haben sich die Wellen der rassistischen Gewalt in den letzten Wochen verstärkt. Die jüngsten Riots, die zu den größten rassistisch motivierten Ausschreitungen in der britischen Geschichte zählen, folgten auf falsche Behauptungen über einen muslimischen Einwanderer, der in einen Vorfall verwickelt war, bei dem drei Mädchen verletzt wurden. Die tatsächliche Straftat wurde jedoch von einem 18-jährigen Mann begangen, der weder Muslim noch Einwanderer ist. Dies hat eine Welle der Angst und Frustration in der muslimischen Gemeinschaft ausgelöst.

Shazia Noor Ghani, die eine Hotline für muslimische Frauen in der Region betreibt, berichtete von einem Anstieg der Anrufe von geflohenen Frauen, die Unterstützung suchten. „Die Anrufe kamen nonstop“, sagte sie und betonte die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für Opfer von Rassismus. Laut Tell MAMA gab es im vergangenen Jahr 4.971 gemeldete Übergriffe gegen Muslime im Vereinigten Königreich, wobei muslimische Frauen überproportional betroffen sind, insbesondere diejenigen, die sichtbar als Musliminnen identifiziert werden können.

Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die Riots haben auch wirtschaftliche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Shahla Khan, eine Anwohnerin, berichtete über die Zunahme von Rassismus, die sich negativ auf lokale Geschäfte auswirkt. Während die Gemeinschaft in der Vergangenheit bereits unter dem Cannon Street Riots 1961 litt, ist der aktuelle Anstieg der Gewalt ein alarmierendes Zeichen für das Wiederaufleben von Rassismus in der Region.

Im Jahr 2001 wurde Mohammed Zabir, ein Taxifahrer, vor einem anti-muslimischen Marsch angegriffen und starb einen Monat später, was tiefe Wunden in der lokalen muslimischen Gemeinschaft hinterließ. Diese Vorfälle sind nicht isoliert; die ethnischen Spannungen in Middlesbrough wurden durch neoliberale Politiken verstärkt, die das Gefühl der Unsicherheit in postindustriellen Städten schürten, während die Armut und der Mangel an sozialer Infrastruktur vorherrschten.

Gegenseitige Unterstützung und Gemeinschaftsinitiativen

Die Reaktion der muslimischen Gemeinschaft auf die Ausschreitungen ist eine Initiative zur Stärkung der Solidarität. Amjid Khazir gründete Media Cultured, um rassistischen Narrativen durch Bildung entgegenzuwirken. In derselben Zeit haben muslimische Gemeinden im ganzen Land, insbesondere nach den Post-Southport-Angriffen im Sommer 2024, ein nationales Treffen zur Bekämpfung des anwachsenden Antimuslimismus organisiert. Diese Versammlung unter der Leitung des Muslim Council of Britain (MCB) hat sich auf drei zentrale Bereiche konzentriert: Unterstützung für Opfer, Evidenzsammlung und Gemeinschaftsbildung.

Zara Mohammed, die Generalsekretärin des MCB, forderte sofortige Maßnahmen über bloße Worte hinaus, insbesondere die offizielle Anerkennung von Islamophobie durch die Regierung. Die Statistiken zeigen, dass 40 % aller religiösen Hassverbrechen im Jahr bis März 2024 gegen Muslime gerichtet waren, eine alarmierende Steigerung um 25 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der breitere Kontext von Rassismus in Großbritannien

Die Entwicklungen in Middlesbrough sind Teil eines größeren Musters, das durch den Brexit und eine Zunahme der populistischen Rhetorik verstärkt wird. Nach dem Brexit-Referendum 2016 erlebten muslimische Gemeinschaften einen Anstieg von Übergriffen um 475 % am folgenden Tag. Häufig werden muslimische Personen als Sündenböcke für wirtschaftliche Schwierigkeiten und gesellschaftliche Probleme dargestellt, was sich in der erhöhten Diskriminierung und Vandalismus gegen sie widerspiegelt.

Die Notwendigkeit, eine Gesellschaft zu formen, in der alle friedlich und sicher leben können, ist dringender denn je. Gohar Ihsan, der Vorsitzende der Middlesbrough Central Mosque, appellierte an die junge Generation, Gewalt zu meiden und den Dialog zu fördern. Die Moschee bietet nicht nur einen Platz für den Glauben, sondern führt auch soziale Initiativen wie eine Lebensmittelbank durch, die vor allem Nicht-Muslime unterstützt und somit die Werte der Gemeinschaft unterstreicht.

Die Herausforderungen, vor denen Middlesbrough und andere britische Städte stehen, zeigen deutlich, dass der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Die kollektiven Anstrengungen der Gemeinschaften und die Unterstützung der Regierung sind entscheidend, um eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
mcb.org.uk
Referenz 3
www.boell.de
Quellen gesamt
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