
US-Präsident Donald Trump hat einen umstrittenen Plan angekündigt, der die Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen in arabische Nachbarländer vorsieht. Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus erklärte Trump, dass die aktuelle Situation im Gazastreifen unbewohnbar sei und eine Umsiedlung die beste Lösung darstelle. Er betonte, dass die etwa zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen keine andere Wahl hätten, als in ihre zerstörte Heimat zurückzukehren, die er als „Abrissgebiet“ bezeichnete.
Trumps Vorschläge, die darauf abzielen, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu stellen, stoßen sowohl international als auch im Nahen Osten auf massiven Widerstand. Palästinenser, Jordanien und Ägypten lehnen die Pläne vehement ab. Die Hamas hat Trump bereits Rassismus vorgeworfen und kritisiert seine Äußerungen als einen Versuch, den Palästinensern ihre nationalen Rechte zu entziehen. Auch Saudi-Arabien hat klargestellt, dass eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel nicht in Frage kommt, solange kein unabhängiger Palästinenserstaat besteht.
Wirtschaftliche Perspektiven und Sicherheitslage
Trump plant, die vom Krieg stark zerstörte Region wirtschaftlich zu entwickeln und möchte den Gazastreifen zur „Riviera des Nahen Ostens“ machen. Um dies zu erreichen, sind laut Trump möglicherweise amerikanische Soldaten nötig, um ein sicheres Umfeld zu schaffen. Der US-Außenminister Marco Rubio hat erklärt, dass der Gazastreifen von der Hamas befreit werden müsse, um eine wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen zu können. Trump kündigte zudem an, gefährliche nicht explodierte Bomben und andere Waffen zu beseitigen sowie neue Arbeitsplätze und Wohnraum zu schaffen.
In den letzten Wochen sind bereits Hunderttausende Palästinenser in den schwer zerstörten Norden Gazas zurückgekehrt, um dort ein neues Leben aufzubauen. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, schätzt, dass der Wiederaufbau des Gazastreifens bis zu 15 Jahre dauern könnte. Dennoch sind die Lebensbedingungen vor Ort aufgrund von Zerstörung und Versorgungsengpässen extrem schwierig. Netanjahu hat Trumps Pläne unterstützt und die „frischen Ideen“ gelobt, die eine Abkehr von konventionellen Denkweisen darstellen.
Politische Reaktionen und Widerstand
Die Reaktionen auf Trumps Vorschläge sind gespalten. Kritiker, darunter der US-Senator Chris Murphy, warnen vor möglichen Folgen einer US-Invasion im Gazastreifen und befürchten, dass dies die Situation weiter destabilisieren könnte. Verschiedene Abgeordnete und Senatoren der USA haben ihr Unverständnis über Trumps Plan geäußert und sind skeptisch gegenüber der Umsetzbarkeit. Die politischen Spannungen im Nahen Osten sind durch Trumps Ansätze jüngst erneut angeheizt worden, was die Suche nach einer dauerhaften Lösung für den Konflikt zusätzlich erschwert.
Trump hat in der Vergangenheit häufig seine Unterstützung für Israel betont und die Hilfen für die Palästinenser gekürzt. Trotz dieser Kontroversen zeigt er sich optimistisch, was die Bereitschaft der Palästinenser angeht, Verhandlungen wieder aufzunehmen. Er plant, innerhalb von vier Monaten einen umfassenden Friedensplan für den Nahost-Konflikt vorzulegen.