
US-Präsident Donald Trump plant, die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen und dessen wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Dieser Schritt könnte erhebliche Auswirkungen auf die Region haben, die durch den anhaltenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas stark betroffen ist. Trump äußerte, dass die USA den Gazastreifen „besitzen“ werden und schloss nicht aus, US-Truppen zur Gewährleistung der Sicherheit zu entsenden, wie lvz.de berichtet.
Der Gazastreifen, ein 365 Quadratkilometer großes Gebiet am Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten, wurde durch den Krieg, der am 7. Oktober 2023 durch ein Massaker der Hamas ausgelöst wurde, stark zerstört. Rund 1200 Menschen in Israel verloren dabei ihr Leben. Laut UN-Angaben wurden während des Krieges etwa zwei Drittel aller Gebäude im Gazastreifen zerstört oder beschädigt; 90 Prozent der 2,1 Millionen Menschen dort wurden zu Binnenflüchtlingen. Über 47.000 Menschen starben nach palästinensischen Angaben durch die Konflikte.
Umsiedlung der Palästinenser
Trump hat die umstrittene Idee einer Umsiedlung von Palästinensern in andere arabische Länder wie Ägypten oder Jordanien als „beste Lösung“ vorgestellt. Dies geschah in einem Gespräch mit Journalisten an Bord der Air Force One, während er von etwa 1,5 Millionen Menschen sprach, die möglicherweise umgesiedelt werden könnten. In seinen Äußerungen bezeichnete Trump den Gazastreifen als „Abrissgebiet“ und betonte, dass es eine „gute, frische, schöne“ Möglichkeit für die Palästinenser geben sollte, neues Land aufzubauen. Er äußerte, dass die aktuelle Situation im Gazastreifen nicht tragbar sei und es keine andere Option für die dort lebenden Menschen gebe, als in ihre Heimat zurückzukehren, wie der stern.de berichtet.
Die Reaktionen auf Trumps Vorschläge sind überwiegend negativ. Sowohl Palästinenser als auch die Nachbarländer Jordanien und Ägypten haben den Plan entschieden abgelehnt. Hamas warf Trump Rassismus vor und bezeichnete seine Vorschläge als Versuch, den Palästinensern ihre nationalen Rechte zu verweigern. Ein Mitglied der Hamas warnte, dass solche Pläne hinzu Chaos und Spannungen in der Region führen würden.
Wirtschaftliche Ambitionen und Unterstützung aus Israel
Trump sieht großes wirtschaftliches Potenzial im Gazastreifen und plant, das Gebiet zu einem Ort für Menschen aus aller Welt zu entwickeln. Geplant sind Initiativen zur Beseitigung gefährlicher Waffen und der Wiederaufbau des Gebiets, um Arbeitsplätze und Wohnraum zu schaffen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßt Trumps Pläne und sieht darin eine Möglichkeit, die Geschichte zu verändern, was die enge Bindung zwischen beiden Führern unterstreicht. Netanjahu wird als enger Verbündeter Trumps betrachtet, der in der Vergangenheit zunehmend proisraelische Entscheidungen getroffen hat.
Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, erklärte, dass der Wiederaufbau der in Mitleidenschaft gezogenen Infrastruktur im Gazastreifen bis zu 15 Jahre dauern dürfte. Die Bedingungen in dem Gebiet haben sich nach dem Krieg dramatisch verschlechtert, einschließlich der Gefahr durch Blindgänger und dem Zusammenbruch der Versorgung mit Trinkwasser, Energie und Benzin. Hunderttausende Palästinenser sind in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt, um ein neues Leben zu beginnen, was die Probleme nur verschärft, weil das Gebiet praktisch unbewohnbar ist.
Trumps Vorschläge zur Umsiedlung und Kontrolle über den Gazastreifen stellen einen neuen, riskanten Schritt im Umgang mit einem der komplexesten Konflikte der modernen Geschichte dar. Die internationalen Reaktionen und die nachhaltigen Auswirkungen dieser Pläne bleiben abzuwarten, während die Bewohner des Gazastreifens mit den Folgen eines jahrelangen Krieges und der Unsicherheit ihrer Zukunft konfrontiert sind.