
Altkanzler Gerhard Schröder wurde aufgrund einer schweren Burnout-Diagnose in klinische Behandlung eingewiesen. Dies wurde von seinem Anwalt der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt. Der 80-jährige Politiker leidet an einem „typischen Burnout-Syndrom“, das von tiefgreifender Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel geprägt ist. Laut Ärzten ist seine Lebensqualität drastisch reduziert.
Das Burnout-Syndrom, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Gesundheitsproblem anerkannt ist, umfasst nicht nur körperliche, sondern auch emotionale und geistige Erschöpfung. Schröder leidet zusätzlich an Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen, was sich negativ auf seine Fähigkeit auswirkt, an öffentlichen Befragungen teilzunehmen. Er hat wiederholt Termine, darunter einen im Schweriner Landtags-Untersuchungsausschuss zur Ostseepipeline Nord Stream 2, krankheitsbedingt abgesagt. Weggefährten zeigen sich besorgt über seinen Gesundheitszustand.
Auswirkungen auf den Nord-Stream-Untersuchungsausschuss
Die Beurteilung seines Gesundheitszustandes hat direkte Auswirkungen auf seine Rolle im Nord-Stream-2-Untersuchungsausschuss. Experten warnen, dass Schröder den körperlichen und psychischen Belastungen einer öffentlichen Befragung nicht gewachsen ist. Eine Aussage zu seiner Rolle in der Nord-Stream-Affäre könnte gar zu einer totalen Dekompensation führen, wodurch seine Behandlung erheblich erschwert würde.
Im Januar hatte er bereits einen geplanten Zeugenauftritt abgesagt, was auf die Schwere seiner Symptome hinweist. Die behandelnden Ärzte äußern große Sorgen um seinen Gesundheitszustand und empfehlen, von weiteren öffentlichen Auftritten abzusehen.
Psychische Gesundheit und Burnout
Die Symptome eines Burnout-Syndroms, wie gedrückte Stimmung und innere Kündigung, sind oft Teil eines Teufelskreises, den Betroffene nicht alleine durchbrechen können. Unterstützende Maßnahmen am Arbeitsplatz und psychotherapeutische Hilfe sind wichtige Elemente für die Genesung. In Schröders Fall wird erwartet, dass intensive Unterstützung nötig sein könnte, um seine psychische Gesundheit zu stabilisieren.
Es ist zu beachten, dass Krankschreibungen in vielen Fällen nicht sinnvoll sind, solange keine manifeste seelische Erkrankung vorliegt. Doch in Schröders Fall zeigt sich, dass sein Gesundheitszustand sowohl physische als auch psychische Aspekte umfasst, die dringend behandelt werden müssen.
Die Familie Schröder bittet die Öffentlichkeit um Respekt und Rücksichtnahme bezüglich der Privatsphäre des Erkrankten. Seit dem Ende seiner politischen Karriere 2005, als er verschiedene Aufsichtsratspositionen übernahm, ist er immer wieder in die Schlagzeilen geraten, nicht zuletzt wegen seiner Freundschaft zu Wladimir Putin. Im April wird Schröder 81 Jahre alt, und viele hoffen auf seine Genesung.