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Schwarzes Jahr für Brauereien: Bierabsatz fällt auf historische Tiefs!

Deutsche Brauereien erlebten 2023 einen historischen Rückgang im Bierabsatz. Ursachen sind gesündere Lebensstile und ungünstige Wetterbedingungen. Der Markt fordert Anpassungen und Innovationen.

Deutsche Brauereien haben im Jahr 2023 mit einem Rückgang des Bierabsatzes einen historischen Tiefpunkt erreicht. Der gesamte Bierabsatz sank um 1,4 Prozent auf 8,3 Milliarden Liter, wovon der Inlandsabsatz um 2,0 Prozent auf nur noch 6,8 Milliarden Liter fiel. Dies ist der niedrigste Stand seit der Neufassung der Biersteuer im Jahr 1993, was die Sorgen innerhalb der Branche weiter verstärkt. Laut den Berichten von Süddeutscher Zeitung und ZDF spiegelt dieser Rückgang tiefere strukturelle Probleme in der deutschen Brauwirtschaft wider, die rund 1.500 Betriebe umfasst.

Bereits von Januar bis Mai 2023 konnte ein positiver Trend mit einem Inlands-Absatzplus von 2,5 Prozent verzeichnet werden. Doch nach diesem anfänglichen Erfolg kippte der Markt, insbesondere im Juni, der laut den Angaben der ZDF der schlechteste Monat im Vorjahresvergleich war, mit einem Rückgang von 13,5 Prozent. Diese plötzliche Wendung verdeutlicht nicht nur saisonale Wetterfaktoren, wie die überdurchschnittlichen Regenperioden im Frühjahr und Sommer, sondern auch einen langfristigen Trend hin zu einem gesünderen Lebensstil, der weniger Alkohol umfasst.

Wachstum beim Export und alkoholfreiem Bier

Obwohl die Zahlen besorgniserregend sind, gibt es leichte positive Entwicklungen im Export, der um 1,6 Prozent anstieg. Dieser Export macht jedoch nur einen geringen Teil des Gesamtabsatzes aus. Die deutsche Exportbilanz kann die massiven Rückgänge im Inlandsabsatz nicht kompensieren. Zudem zeigt sich, dass das alkoholfreie Bier ein wachsendes Segment im Markt ist. Die Produktion alkoholreduzierter Alternativen hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt und erreichte 2023 etwa 670 Millionen Liter. Der Marktanteil des alkoholfreien Biers lag im Herbst 2024 bei 8,9 Prozent, was es zur dritthäufigsten Biersorte nach Pils und Hellem erhebt.

Der Deutsche Brauer-Bund sieht in diesen Trends sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Alkoholfreie Biere werden zunehmend als Lifestyle-Getränk angesehen. Diese Entwicklung könnte helfen, die schwerwiegenden Probleme in einem Sektor zu lindern, der seit 2014 einen Rückgang von 13,7 Prozent oder 1,3 Milliarden Litern erlebt hat. Trotz der positiven Resonanz zu alkoholfreien Sorten bleibt der allgemeine Rückgang des Bierabsatzes besorgniserregend.

Die Herausforderungen der Brauwirtschaft

Die Branche sieht sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die durch steigende Kosten für Rohstoffe, Energie, Personal und Logistik zusätzlich belastet werden. Der Durchschnittsbierkonsum pro Deutschem liegt bei 88 Litern pro Jahr, doch die gesamtgesellschaftliche Tendenz zum Konsumrückgang macht sich auch hier bemerkbar. Biermixgetränke verzeichneten im vergangenen Jahr sogar einen Rückgang von 4,6 Prozent, was 4,7 Prozent des gesamten Bierabsatzes ausmacht.

In Anbetracht dieser Schwierigkeiten beschreibt der Deutsche Brauer-Bund das Jahr 2023 als „rabenschwarz“ für die Branche. Die hohe Kaufzurückhaltung, der Preisdruck seitens des Handels und die anhaltende Konsumzurückhaltung in den Gastronomiebetrieben erschweren eine rasche Erholung des Marktes. Die Hoffnung auf eine mögliche Absatzsteigerung durch die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland bleibt als schwacher Lichtblick bestehen.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.zdf.de
Quellen gesamt
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