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Gefährliche Radonwerte: Wie sicher sind Dresdens Schulen?

Radon, ein unsichtbares Gesundheitsrisiko, wird in Dresdner Schulen untersucht. Der natürliche Strahlungsursprung kann Lungenkrebs verursachen. Welche Maßnahmen sind nötig, um die Sicherheit zu erhöhen?

Radon, ein natürlich vorkommendes, radioaktives Gas, wird beim Zerfall von Uran oder Thorium frei und stellt eine bedeutende Gesundheitsgefahr dar. Es steigt aus dem Boden auf und kann durch Risse und Fugen in Gebäude eindringen. In geschlossenen Räumen kann sich Radon anreichern und zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen. Insbesondere das langfristige Einatmen von Radon in erhöhter Konzentration ist mit einem höheren Risiko für Lungenkrebs verbunden. Rund sechs Prozent aller Lungenkrebs-Todesfälle in Deutschland sind auf erhöhte Radonbelastungen zurückzuführen, wie die Sächsische berichtet.

In den letzten Jahren wurden an mehreren Schulen in Dresden Radon-Konzentrationen gemessen, die teils deutlich über den empfohlenen Grenzwerten lagen. Radon wird nicht nur über die Atemluft in die Lunge aufgenommen, sondern die Alpha-Strahlung, die von den Folgeprodukten des Radonzerfalls ausgeht, kann Lungenzellen schädigen und Spielräume für Krebs schaffen. Diese gesundheitlichen Risiken erfordern dringende Aufmerksamkeit, insbesondere in Schulgebäuden, wo sich Kinder oft langen Expositionszeiten gegenübersehen.

Gesundheitsrisiken und Prävention

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs ist. In Deutschland sind etwa 6,3 % aller Lungenkrebstodesfälle, was etwa 2.800 Fällen pro Jahr entspricht, auf Radon in Wohnungen zurückzuführen. Dies wird in der Pressemitteilung des BfS detailliert erläutert.

Das Risiko für Lungenkrebs steigt hierbei linear mit der Radon-Konzentration in der Raumluft. Pro 100 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft erhöht sich das Lungenkrebsrisiko um etwa 16 %. Darüber hinaus verstärkt Rauchen die schädlichen Auswirkungen von Radon auf die Gesundheit, und es gibt keinen festgelegten Schwellenwert, unterhalb dessen Radon als ungefährlich gilt. Die Wirkungen von Radon zeigen zudem, dass es keine ausreichenden Belege dafür gibt, dass Radon bei Langzeitexposition andere Krankheiten als Lungenkrebs verursacht.

Regionale Unterschiede und Maßnahmen

Die Radonbelastung ist regional unterschiedlich ausgeprägt. In Deutschland treten höhere Radon-Konzentrationen insbesondere in Mittelgebirgsregionen und im Alpenvorland auf. Eine Studie hat gezeigt, dass Thüringen mit 10,0 % und Sachsen mit 9,5 % die höchsten Anteile an Radon-bedingten Lungenkrebstodesfällen aufweisen. Im Gegensatz dazu sind die niedrigsten Quoten in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen zu finden, die jeweils 3,2 % bzw. 3,3 % betragen.

Es gibt verschiedene Schutzmaßnahmen gegen Radon, die sowohl für Wohngebäude als auch für öffentliche Einrichtungen notwendig sind. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören verstärktes Lüften, Abdichten von Eintrittsstellen und in schwerwiegenden Fällen das Absaugen von Radon-haltiger Luft unterhalb des Gebäudes. Dr. Inge Paulini, Präsidentin des BfS, betont die Notwendigkeit von Radon-Messungen in Wohnungen und Schulen, um die gesundheitlichen Risiken zu minimieren.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.bfs.de
Referenz 3
www.bfs.de
Quellen gesamt
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