
Am 3. Februar 2025 beobachten die Märkte weltweit einen massiven Kursrutsch, der durch die neuesten Handelsentscheidungen des US-Präsidenten Donald Trump ausgelöst wurde. Trump hat neue Strafzölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt, was bei Anlegern zu einem Verkaufsdruck auf Aktien führt. Die Besorgnis über einen drohenden Handelskrieg sorgt für Nervosität an den Börsen, was zu einem Rückgang des DAX um bis zu 2,2 % auf 21.253 Punkte führte, bevor er sich im Laufe des Tages bei 21.361 Punkten stabilisieren konnte, was einem Minus von 1,2 % entspricht. Tagesschau berichtet, dass der Dow-Jones-Index um rund 1 % auf 44.130 Punkte fiel, während der S&P 500 um 1,5 % auf 5.952 Punkte und die Nasdaq um 2 % auf 19.260 Punkte abnahmen.
Die Reaktionen auf diese Entwicklungen sind vielseitig. Kanada und Mexiko haben bereits Gegenzölle angekündigt, und Trump plant weitere Zölle, die auch die EU betreffen könnten. Analysten warnen vor den weitreichenden wirtschaftlichen Folgen, die ein anhaltender Handelskonflikt auslösen könnte. Die Stimmung an den Märkten wird durch die Tatsache belastet, dass das US-Marktumfeld als „überkauft“ gilt und in den Vormonaten bereits deutliche Zugewinne verzeichnete; allein im Januar konnte der DAX über 9 % zulegen, und seit dem Tiefststand im August stieg er um 28 %. Onvista hebt hervor, dass die Sorgen hinsichtlich einer Inflation durch die neuen Zölle steigen und dies die Hoffnungen auf Zinssenkungen gefährden könnte.
Globale Marktreaktionen
In Asien reagierten die Märkte ebenfalls negativ: Der Nikkei 225 fiel um 2,6 %, während der Hang Seng um 0,7 % nachgab. Eine Schwäche der asiatischen Märkte wurde auch durch den Feiertag in Festlandchina verstärkt. In Europa leiden die Autohersteller, mit einem Rückgang von bis zu 4,5 % bei Unternehmen wie Volkswagen, Daimler und BMW. Diese Aktien sind besonders betroffen, da die US-Zölle die deutschen Exporte erheblich belasten könnten. Tagesschau ergänzt, dass die deutschen Unternehmen sich auf mögliche Produktionskostensteigerungen und damit verbundene Entlassungen vorbereiten müssen.
Die Auswirkungen des US-Zollkriegs sind bereits in der heimischen Wirtschaft zu spüren. Volkswirte warnen, dass die drohenden Zölle auf eine Vielzahl von Produkten einen Anstieg der Verbraucherpreise zur Folge haben könnten. Bei Elektroautos aus China könnten Preiserhöhungen von 17 bis 35 % realistisch sein. Dies könnte die Inflation zusätzlich anheizen und die Nachfrage auf dem Markt mindern. Der IS Köln schätzt, dass die Kosten für die deutsche Wirtschaft durch die Zölle zwischen 127 und 180 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren betragen könnten.
Marktbewegungen und Investitionsstrategien
In der aktuellen Lage tendieren Anleger dazu, in sichere Häfen zu flüchten. Deutsche Staatsanleihen sind stärker gefragt, was die Renditen auf 2,409 % (10 Jahre) und 2,074 % (2 Jahre) drückt. Gleichzeitig profitiert der US-Dollar vom erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Investoren und gewinnt im Vergleich zum Euro, der um 1 % auf 1,0212 Dollar fiel. Der Goldpreis erreichte ein Rekordhoch von 2.817 Dollar je Feinunze, bevor er auf 2.800 Dollar zurückging. Unter den Rohölpreisen stieg Brent auf 77,34 Dollar, während WTI bei 75,18 Dollar notierte.
Die Unsicherheit auf den Märkten wird laut Experten anhalten. Unter den Marktteilnehmern gibt es die Befürchtung, dass der Handelskonflikt nicht nur kurzfristige Schwankungen hervorruft, sondern auch langfristige Wirtschaftsauswirkungen haben wird. Die Strategie von Trump, Zölle als Druckmittel einzusetzen, könnte – sofern die Gegenseitigkeit anhält – auch auf andere Staaten zurückschlagen und die internationale Handelslandschaft nachhaltig verändern.