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Forschung zu Lithium-Batterien: Feuerwehr gegen brandgefährliche Risiken

Die TU Clausthal und die Feuerwehr Goslar starten das Forschungsprojekt „LiBattFire“, um Risiken bei Lithium-Ionen-Batterien besser zu erkennen und Brandursachen zu analysieren.

Am 3. Februar 2025 wird die Problematik der Brandbekämpfung im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien (LIB) in den Fokus gerückt. Diese Batterien sind mittlerweile aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken, sei es in Smartphones, Elektrofahrzeugen oder anderen Geräten. Trotz ihrer weit verbreiteten Nutzung sind Brand- und Explosionsgefahren real, wenngleich sie in der Regel selten auftreten. So können Fertigungsfehler, Stöße, hohe Temperaturen oder unsachgemäßer Umgang zu brennbaren Situationen führen, die jedoch oft unterschätzt werden.

Ein zentrales Anliegen von Feuerwehren und anderen Einsatzkräften ist es, im Ernstfall schnell und sicher handeln zu können. Jedoch herrscht oft Unsicherheit im Umgang mit Bränden, die durch LIB verursacht werden. Diese Unsicherheit kann zu übervorsichtigen Strategien führen, wie beispielsweise das „Versenken“ eines brennenden Elektroautos. Um diese Herausforderungen anzugehen, wurde das Forschungsprojekt „LiBattFire“ ins Leben gerufen, das in Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentrum Energiespeichertechnologien der TU Clausthal und der Feuerwehr Goslar initiiert wurde.

Projektziele und Risiken

Das Ziel des Projekts „LiBattFire“ ist es, die Informationslage für Einsatzkräfte zu verbessern und neuartige Gefahren im Schadensfall von LIB zu identifizieren und richtig einzuschätzen. Insbesondere wird an Handlungsempfehlungen gearbeitet, um die Risiken, die durch Brandgase und Partikel entstehen können, besser zu verstehen und entsprechend zu handeln. Schwermetalle wie Mangan, Kobalt und Nickel können im Brandfall freigesetzt werden, was zusätzliche Gefahren birgt. Daher ist es wichtig, dass Einsatzkräfte sensibilisiert werden und unnötige Risiken minimiert werden.

Das Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten und ein Gesamtvolumen von 622.000 Euro. Dabei wird eine Förderung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Höhe von 240.000 Euro in Anspruch genommen, während die restlichen Mittel von den Projektpartnern bereitgestellt werden.

Sicherer Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien

Die richtige Handhabung von Lithium-Ionen-Batterien ist entscheidend. Eine Merkblatt der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (VFDB) weist darauf hin, dass Brandereignisse nicht nur beim Gebrauch, sondern auch während der Entwicklung, Herstellung, Entsorgung und beim Recycling der Batterien auftreten können. Dazu zählen unter anderem Qualitätsmängel und ein unsachgemäßer Umgang mit den Batterien, sowie eine ungeeignete Ladeinfrastruktur. Hierbei sind insbesondere ein gutes Batteriemanagementsystem und die Schulung der Anwender von großer Bedeutung.

Für Unternehmen ist es unerlässlich, die DGUV Information 205-041 zu beachten, die allgemeine Informationen zu LIB und den entsprechenden Gefahren bereitstellt. Diese Hinweise sind darauf ausgerichtet, die Brandverhütung beim Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern und die Sicherheit beim Einsatz zu erhöhen.

Das Forschungsprojekt und die begleitenden Initiativen sind ein wichtiger Schritt, um potenzielle Gefahren durch LIB zu erkennen und zu minimieren. Experten wie Dr.-Ing. Ralf Benger, Projektleiter und Gruppenführer einer Freiwilligen Feuerwehr, betonen die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und einer besseren Ausbildung für Einsatzkräfte im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien.

Referenz 1
www.tu-clausthal.de
Referenz 2
www.vfdb.de
Referenz 3
publikationen.dguv.de
Quellen gesamt
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