
Am 5. Februar 2025 feiert das Studio für Neue Musik an der Universität Siegen sein 30-jähriges Bestehen. Prof. Martin Herchenröder, der das Studio 1994 gründete, spricht begeistert über die Entwicklung des Konzertbereichs und das stetig wachsende Publikum in Siegen. Das erste Konzert fand 1995 mit nur 63 Zuhörern statt, doch schon bald bewies sich die große Nachfrage nach zeitgenössischer Musik. Erinnerungen an herausragende Aufführungen, wie den Auftritt der Amadinda Percussion Group in der Nikolaikirche, verdeutlichen, wie das Studio bemerkenswerte musikalische Erlebnisse geschaffen hat, die sogar Menschen aus London anzogen.
Die kommenden Veranstaltungen haben das Ziel, die Faszination für Neue Musik zu fördern, die oft als herausfordernd gilt und das Publikum zum Nachdenken anregt. Um diese Herausforderung zu meistern, moderiert Herchenröder die Konzerte, um die Zuhörer zu entspannen und einen Zugang zu den komplexen Kunstwerken zu schaffen. Das Jubiläumskonzert verspricht eine spannende Mischung aus Werken von bekannten Komponisten und einer Uraufführung von Martin Herchenröder selbst.
Künstlerische Vielfalt feiern
Für das Jubiläumskonzert im Apollo-Theater wird das Kebyart Saxophone Quartet erwartet, das Werke von William Albright, Henry Purcell, Clara Schumann, Mikel Urquiza und Jörg Widmann präsentiert. Die Eintrittspreise liegen zwischen 18 und 29 Euro, ermäßigte Karten sind für 9 bis 14,50 Euro erhältlich. Zusätzlich wird anlässlich des Jubiläums eine Ausstellung in der Bibliothek am Campus Adolf-Reichwein-Straße gezeigt. Der zweite Sammelband mit Plakatkunst, herausgegeben von Herchenröder, ergänzt die Feierlichkeiten mit einem weiteren kulturellen Beitrag.
Parallel dazu feiert die Metropolregion Rhein-Neckar im Februar 2025 die 3. Biennale für Neue Musik. Diese transdisziplinäre Veranstaltung, die in Heidelberg stattfindet, reflektiert das historische Erbe der Stadt als Wissenschaftsstandort. Sie zeigt den Einfluss von Hermann von Helmholtz, einem bedeutenden Mediziner und Physiker, der von 1858 bis 1870 in Heidelberg wirkte. Sein Werk „Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik“ hat weitreichende Auswirkungen auf die Musikwissenschaft und verwandte Disziplinen.
Die Biennale umfasst nicht nur Konzerte, sondern auch Vorträge und Schulprojekte, die sich mit dem Thema „Hören mit Helmholtz“ beschäftigen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise soll die Möglichkeiten Heidelbergs als Wissenschafts- und Kulturstadt verdeutlichen und findet Unterstützung durch eine Vielzahl von Institutionen.
Musikfestivals als kulturelle Leitsterne
Im Rahmen der ausgezeichneten Kulturarbeit in Deutschland spielen Musikfestivals eine zentrale Rolle. Sie sind nicht nur ein bedeutender Bestandteil der Kulturlandschaft, sondern fördern auch das soziale Miteinander und die kulturelle Vielfalt. Viele Festivals basieren auf ehrenamtlicher Arbeit und bieten zahlreiche Workshops sowie Bildungsformate an, die zur Identitätsfindung beitragen.
Eine bundesweite Studie wird 2024 die ökonomische, kulturelle, ökologische und soziale Bedeutung von über 1.800 Musikfestivals in Deutschland beleuchten. Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion stehen dabei im Vordergrund. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Erhebung, die vom Deutschen Musikinformationszentrum und weiteren Kooperationspartnern durchgeführt wird, sollen im Sommer 2025 veröffentlicht werden und sind frei zugänglich.
Insgesamt spiegelt sich durch diese verschiedenen Aspekte die lebendige und herausfordernde Landschaft der Neuen Musik wider, die sowohl das Publikum als auch die Veranstalter immer wieder neu inspiriert.
Für weitere Informationen über das Jubiläumskonzert und die Biennale besuchen Sie bitte die Webseiten der Universität Siegen, der Biennale für Neue Musik und der Musikfestivals in Deutschland.