
Auf der griechischen Urlaubsinsel Santorini herrscht derzeit große Anspannung, nachdem innerhalb von nur 48 Stunden mehr als 200 Erdbeben registriert wurden. Diese Erdbebenserie begann am 24. Januar 2025 und erreicht Spitzenwerte von bis zu 4,7 auf der Richterskala. Experten warnen, dass das befürchtete Hauptbeben bislang nicht stattgefunden hat, und es gibt keine Entwarnung. Die Erschütterungen ereignen sich hauptsächlich unter dem Meeresboden zwischen Santorini und den umliegenden Eilanden, insbesondere Amorgos. Infolge dieser Gefahr haben zahlreiche Anwohner die Insel bereits verlassen, und die Katastrophenschutzbehörden sowie das Militär sind vor Ort, um auf mögliche Notfälle zu reagieren. Tagesspiegel berichtet von den teils dramatischen Szenen, die sich abspielen, da viele Familien in der Nacht im Freien oder in ihren Autos verbringen müssen.
Die griechische Regierung hatte am Sonntagabend eine Krisensitzung abgehalten, um die Situation zu bewerten. Dabei wurde beschlossen, dass Schulen geschlossen bleiben und öffentliche Veranstaltungen untersagt werden. Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, Notfallpläne zu befolgen und sich von Küsten- sowie Hafenbereichen fernzuhalten, um sich vor der potenziellen Gefahr eines Tsunamis zu schützen. Auch Pool-Besitzer wurden angewiesen, ihre Wasserbecken zu leeren, um Wasserschäden zu vermeiden. Merkur ergänzt, dass eine vulkanische Aktivität nicht ausgeschlossen werden kann, zumal Santorini über einen aktiven Vulkan verfügt, der zuletzt zwischen 2011 und 2012 Ausbrüche zeigte.
Geologische Hintergründe
Die geologische Lage von Griechenland, das sich zwischen der Ägäischen und der Eurasischen Platte befindet, wirkt sich erheblich auf die seismische Aktivität aus. Die Afrikanische Platte schiebt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 cm pro Jahr unter die Ägäische Platte, was Erdbeben häufig und teils stark macht. Historisch betrachtet gehört Griechenland zu den seismisch aktivsten Regionen Europas. Die letzten großen Erdbeben in der Region ließen vermuten, dass die gegenwärtigen Beben eine Vorahnung auf stärkere Erdstöße sein könnten. Länderdaten berichtet, dass die gefährlichsten Erdbeben oft in der Region Dodekanes auftreten, was die Sorgen um Santorini weiter verstärkt.
Die jüngste Erdbebenserie hat in Santorini und Umgebung Schockwellen ausgelöst, die nicht nur die Bevölkerung verängstigen, sondern auch den Massentourismus der Insel beeinträchtigen können. Santorini zieht jährlich Millionen von Touristen an. Im Jahr 2023 besuchten etwa 3,4 Millionen Reisende die Insel, die nun aufgrund der aktuellen Lage vermehrt menschenleer ist. Das gestiegene Risiko von Erdbeben und möglicherweise vulkanischen Ausbrüchen macht die Situation prekär.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Santorini in einer kritischen Phase steckt, in der die Gesundheit und Sicherheit der Einwohner und Touristen oberste Priorität haben. Während die Behörden alles daran setzen, den Menschen zu helfen, bleibt die Frage im Raum, ob das Hauptbeben bald bevorsteht und welche Folgen es haben könnte.