Bei einem verheerenden Flugzeugunglück in der Nähe von Washington, D.C. sind am 29. Januar mindestens 67 Menschen ums Leben gekommen. Das Ereignis übertrifft in seinem Ausmaß alle anderen tödlichen Flugzeugunglücke in den USA seit dem Jahr 2001. Am Sonntag, dem 1. Februar, wurden die meisten der Leichname geborgen. Der Leiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes von Washington, John Donnelly, bestätigte, dass 55 der 67 Opfer gefunden wurden, während Taucher weiterhin nach den noch vermissten 12 Personen suchen.
Das Unglück ereignete sich, als eine Passagiermaschine des Typs Bombardier CRJ 700 von American Airlines beim Landeanflug auf den Ronald Reagan National Airport mit einem Militärhubschrauber kollidierte. In der Passagiermaschine befanden sich 60 Fluggäste sowie vier Crewmitglieder und alle werden für tot gehalten. Die Wrackteile beider Flugzeuge stürzten in den Potomac River. Ermittler untersuchen derzeit die Umstände der Kollision und den Kurs des Hubschraubers. Wetter- und Kommunikationsprobleme scheinen zum Zeitpunkt des Unglücks nicht vorgelegen zu haben, und die Piloten hatten eine „Standardkommunikation“ mit der Flugsicherung.
Die Opfer und deren Hintergründe
Unter den Opfern waren mehrere Elite-Eiskunstläufer, die von einem Wettbewerb in Wichita zurückkehrten, darunter 14 Mitglieder des Skating Club of Boston. Sechs der Todesopfer gehörten direkt zu diesem Club:
- Jinna Han (Athletin)
- Jin Han (Mutter von Jinna)
- Spencer Lane (Athlet)
- Christine Lane (Mutter von Spencer)
- Vadim Naumov (Trainer)
- Evgenia Shishkova (Trainerin)
Bis zu 14 Opfer hatten auch Verbindungen zum Ashburn Ice House und MedStar Capitals Iceplex in Virginia. Darunter waren auch drei russische Staatsangehörige, die ebenfalls bei dem Absturz ums Leben kamen, sowie zwei chinesische Staatsbürger.
Die Angehörigen der Opfer hatten am Sonntag die Möglichkeit, die Absturzstelle zu besuchen. Dutzende von ihnen kamen in Bussen mit Polizeieskorte zur Gedenkveranstaltung am Ufer des Potomac River. Francis B. Pera, ein Mitglied des Pionierkorps der US-Armee, betonte die Bedeutung der würdigen Bergung der sterblichen Überreste.
Ermittlung und Zukunftsausblick
Die National Transportation Safety Board (NTSB) hat die Untersuchung des tragischen Vorfalls übernommen. Neben der NTSB sind auch die Federal Aviation Administration (FAA) und das US-Militär an den Ermittlungen beteiligt. Bereits wurde der Cockpit-Stimmenrekorder und der Flugdatenschreiber des Passagierflugzeugs sowie der schwarze Kasten des Militärhubschraubers geborgen. Lee Korver, ein Beamter der NTSB, stellte fest, dass die Einheit die offizielle Ursache des Absturzes ermitteln wird, und es sind bereits erste Analysen der gesammelten Beweise im Gange.
Insgesamt handelt es sich um das erste Unglück mit vielen Todesopfern in der kommerziellen Luftfahrt der USA seit dem Jahr 2009. Seither hat es immer wieder tragische Vorfälle gegeben, aber die Zahl der Todesopfer in Washington setzt einen düsteren Rekord.
Die Integrität der Untersuchung wird von den Angehörigen der Opfer eng verfolgt, die auf eine klare und transparente Klärung der Umstände hoffen, die zu diesem schrecklichen Unglück geführt haben. WELT berichtet von den jüngsten Entwicklungen, während NBC News regelmäßig Updates zur Lage vor Ort bereitstellt. Eine umfassende Übersicht über ähnliche tragische Flugzeugunglücke in den USA bietet aerotelegraph.