
Am 2. Februar 2025 fanden in Nordrhein-Westfalen mehrere eindrucksvolle Demonstrationen gegen Rechtsextremismus statt. Den Auftakt machte eine spektakuläre Bootsdemonstration auf dem Rhein in Köln, organisiert von den „Wassersportfreunden Neptun Köln“. Insgesamt nahmen 350 Boote an der Aktion teil, die unter dem Motto „Bunt statt braun“ stand. Die Teilnehmer auf den Booten hielten Transparente mit Aufschriften wie „Kein Rassismus“ und „Für Demokratie und Vielfalt“ hoch. Zusätzlich unterstützten mehrere hundert Menschen vom Ufer aus die Aktion mit Plakaten, wodurch sich insgesamt etwa 1.000 Personen an der Demonstration beteiligten.
Diese Aktion war nicht die einzige an diesem Tag. Auch in der Innenstadt von Köln versammelten sich schätzungsweise 17.000 bis 45.000 Demonstranten. Die Menge protestierte gegen eine mögliche Zusammenarbeit der CDU mit der AfD. Darüber hinaus zogen über 14.000 bis 35.000 Menschen in Essen für ein Zeichen gegen rechts. Auch in anderen Städten, darunter Aachen und Paderborn, fanden ähnliche Demonstrationen statt, was die breite und engagierte Beteiligung der Zivilgesellschaft an diesem Tag verdeutlichte. Dewezet berichtet, dass …
Ein Zeichen der Solidarität in Dortmund
Bereits einen Monat zuvor, am 20. Januar 2024, hatten über 30.000 Menschen in Dortmund gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert. Diese Demonstration war Teil einer landesweiten Bewegung, die sich gegen die wachsende Einflussnahme extremistischer Gruppen richtete. Der Dortmunder Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, bestehend aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren, hatte zur Teilnahme aufgerufen. Unter den Unterstützern waren auch prominente Persönlichkeiten wie der BVB-Spieler Neven Subotić, der betonte: „Dortmund ist bunt – das ist Fakt“. Die Polizei berichtete von einem weitgehend friedlichen Verlauf, trotz eines Vorfalls, bei dem eine Person einen „Hitlergruß“ zeigte.
Die Ereignisse in Dortmund verdeutlichen den großen gesellschaftlichen Druck, der gegen rechtsextreme Tendenzen erzeugt wird. Parallel dazu gab es in Dortmund-Dorstfeld eine weitere Versammlung, bei der ca. 400 Personen ebenfalls friedlich protestierten, obwohl es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Gruppen kam. WA informiert über die Demonstration in Dortmund
Die Entwicklung der Protestbewegung
Insgesamt haben an den Protesten gegen Rechtsextremismus in den letzten drei Wochenenden fast 1,98 Millionen Menschen teilgenommen, wie das Bundesinnenministerium berichtete. Diese Zahl illustriert den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung gegen extremistische Ideologien. Experten wie die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch betonen die positive Wirkung solcher Demonstrationen: Sie zeigen, dass die „schweigende Mehrheit“ sich aktiv äußert und ein starkes Signal für Demokratie und Vielfalt sendet.
Forderungen nach einer Stärkung der Zivilgesellschaft und eine zunehmende Sichtbarkeit von rechtsextremen Strukturen sind einige der zentralen Themen in den Diskussionen rund um diese Demonstrationen. Historikerin Hedwig Richter hebt hervor, dass die Massenproteste als „Fest der Demokratie“ wahrgenommen werden sollten. Der Fokus liegt nicht nur auf der Ablehnung von Extremismus, sondern auch auf der Stärkung der Werte wie Menschenwürde und Solidarität. Tagesschau berichtet zu den Demonstrationen
Dies verdeutlicht den wachsenden Druck auf politische Akteure, sich klar gegen Rechtsextremismus zu positionieren und gleichzeitig die Bürger zur aktiven Mitgestaltung der Demokratie zu ermutigen.