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Hilferuf aus der Geiselbefreiung: Rückkehr ins Leben voller Schmerzen!

Am 2. Februar 2025 wurde Ilana Gritzewsky nach 55 Tagen Gefangenschaft durch Hamas freigelassen. Ihr Weg zurück ins Leben ist von gesundheitlichen und psychischen Herausforderungen geprägt.

Am 2. Februar 2025, mehr als 55 Tage nach ihrer Entführung durch Hamas-Terroristen, wurde Ilana Gritzewsky freigelassen. Die Rückkehr ins zivile Leben gestaltet sich für sie äußerst schwierig. Glücklicherweise konnte sie während einer Feuerpause im November 2023 das palästinensische Gebiet verlassen. Doch die gesundheitlichen und psychischen Folgen ihrer Gefangenschaft verlangen ihren Tribut. Gritzewsky hat noch nicht ihr volles Gewicht zurückerlangt, leidet unter unbehandelten Verletzungen und hat auf einem Ohr das Gehör verloren, was ihre Selbstversorgung enorm beeinträchtigt. Die letzten Tage ihrer Gefangenschaft waren besonders traumatisch; sie wurde mehrmals an andere Orte gebracht und erlebte extreme emotionale Belastungen.

Die freigelassenen Geiseln, zu denen auch mindestens 18 andere seit Beginn der Feuerpause gehören, verbringen zunächst mehrere Tage in einem Krankenhaus. Gemeinsam mit Ärzten, Pflegern und Psychologen arbeiten sie daran, die physischen und psychischen Wunden zu heilen. Viele Geiseln kämpfen mit gesundheitlichen Problemen wie leichter Unterernährung und Vitaminmangel. Bei einigen Frauen, die mindestens acht Monate in Tunneln eingesperrt waren, zeigen sich bereits Augen- und Hautprobleme. Adina Mosche, eine andere Geisel, berichtete, dass viele von ihnen kaum Informationen über die Zerstörung ihrer Heimatorte haben und von der Ungewissheit geprägt sind.

Die psychosozialen Folgen

Die Psychotraumatologie erkennt an, dass Menschen, die gewaltsame Konflikte erleben, oft unter schwerwiegenden psychischen Störungen leiden. Laut BAFF-Zentren zeigen bis zu 50% der Flüchtenden Symptome von Traumafolgestörungen wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen und Angststörungen. Der Verlust von sozialen Netzwerken und die Schwere der erlebten Gewalt können die Rückkehr zur Normalität stark behindern. Gritzewskys Erfahrungen und die ihrer Mitgefangenen stehen im Zeichen von Typ-II-Traumata, die durch wiederholte, langanhaltende Gewalterfahrungen charakterisiert sind. Ihr Traum von der Umarmung ihrer Mutter und einem Steak macht die emotionale Leere und das Bedürfnis nach Sicherheit deutlich.

Währenddessen ist die Lage in Gaza, Israel und im Westjordanland trotz einer Waffenruhe angespannt. Die Zivilschutzteams versuchen, nach monatelangen Bombardierungen in Gaza Menschen zu bergen. Laut ZDF arbeiten diese Teams, oft nur mit ihren Händen, um die Identität der Toten zu klären. Das Risiko eines erneuten Konfliktes bleibt allgegenwärtig, trotz der Freilassungen von Geiseln und dem Austausch von Häftlingen. Israel hat seit Beginn der aktuellen Situation nach der Bereitschaft der Hamas zur Geiselbefreiung mehrere Hundert Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen.

Dauerhafte Schäden und Rückkehr zur Normalität

Die emotionalen Narben, die solche Erlebnisse hinterlassen, können das Bewältigen des Alltags nachhaltig beeinflussen. Menschen wie Avichai Brodutch, dessen Familie entführt wurde, sprechen von den nachhaltigen mentalen Folgen. Sie müssen lernen, ihre Autonomie und Privatsphäre zurückzugewinnen, während die Gesellschaft um sie herum oft wenig Verständnis für ihre Erfahrungen hat. In den palästinensischen Gebieten feiern viele die Freilassung ihrer Angehörigen, während andere Angst um vermisste Menschen haben, wie Cherut Nimrodi, die um ihren Sohn bangt, der nicht in der ersten Phase der Geiselbefreiung war.

Der Kampf um die Rückkehr zur Normalität und die Verarbeitung ihrer Erlebnisse ist langwierig. In einem Klima von Unsicherheit und Gewalt bleibt der Weg zur Heilung steinig und komplex. Die Geiseln und ihre Familien stehen nicht nur vor der Herausforderung, ihre verlorene Zeit und Lebensqualität zurückzugewinnen, sondern auch der Notwendigkeit, die tiefen psychologischen Folgen ihrer Erlebnisse anzugehen. Experten betonen, dass die Unterstützung durch Fachkräfte in diesem Prozess von entscheidender Bedeutung ist.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.baff-zentren.org
Quellen gesamt
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