MedienWahlen

Trump eröffnet das Weiße Haus für Influencer und Blogger – Revolution oder Risiko?

Am 2. Februar 2025 kündigte Karoline Leavitt als neue Pressesprecherin Trumps eine innovative Medienstrategie an. Influencer und Blogger erhalten künftig Zugang zum Weißen Haus.

US-Präsident Donald Trump hat mit der Ernennung von Karoline Leavitt zur neuen Pressesprecherin eine umfassende Umgestaltung seiner Medienstrategie angekündigt. Leavitt, die bereits im Wahlkampf von 2024 als Trumps Sprecherin fungierte, möchte die Zusammenarbeit mit klassischen Medien grundlegend verändern. Bei ihrer ersten Pressekonferenz erklärte sie, dass künftig Influencer, Blogger und Podcaster gleichberechtigt Fragen stellen dürfen, ähnlich wie traditionelle Journalisten. Dies geschieht im Rahmen eines „revolutionären Medienansatzes“, der die Sichtbarkeit „neuer Medien“ stärken soll.

In diesem Zusammenhang soll ein Stuhl im Presseraum des Weißen Hauses für Vertreter dieser neuen Medien reserviert werden. Leavitt betont, dass immer mehr junge Amerikaner ihre Nachrichten über Internet-Plattformen konsumieren und dass die Mainstream-Medien, die sie als „alte Medien“ bezeichnet, zunehmend an Reichweite verlieren. In den ersten Tagen nach der Ankündigung haben sich über 7.000 Medienvertreter um eine Akkreditierung beworben, was das große Interesse an der neuen Strategie unterstreicht.

Ein neues Medienverständnis

Die klare Botschaft von Leavitt ist, dass Content-Ersteller von Plattformen wie TikTok, Blogs und Podcasts aktiv zur Berichterstattung beitragen können. Das Weiße Haus plant, diesen Erstellern, die nachrichtenbezogene Inhalte erstellen, eine Akkreditierung zu ermöglichen. Dies könnte das Verhältnis zwischen Trump und den Medien weiter polarisiert, da einige Experten bereits Bedenken äußern, dass die Sitze möglicherweise vorwiegend an rechte Verschwörungstheoretiker vergeben werden könnten. Tom Jones vom Medieninstitut Poynter hat darauf hingewiesen, dass diese Strategie möglicherweise die Diversität der Medienberichterstattung beeinträchtigen könnte.

Die Kommunikation zwischen Trump und den Medien ist ambivalent. Er ist zwar zugänglicher als sein Vorgänger Joe Biden, hat aber dennoch den Zugang für Pressevertreter zu seinen Veranstaltungen während des Wahlkampfs eingeschränkt. Stattdessen gab er Interviews an politisch wohlgesonnene Blogger und Podcaster. Diese gezielte Ansprache könnte auch ein Grund für sein Vertrauen in die bevorstehenden Wahlen 2024 sein, da er über soziale Medien und seine eigene Plattform Truth Social seine Botschaften effektiv verbreiten kann.

Die Rolle der sozialen Medien

Die neue Strategie des Weißen Hauses ist Teil eines größeren Trends, in dem soziale Medien eine immer wichtigere Rolle in der politischen Kommunikation spielen. Laut einer Analyse hat sich die Medienlandschaft in den USA stark polarisiert, und Plattformen wie Facebook und Twitter fördern ideologisch konforme „Echokammern“. Der Einfluss von Social Media auf die Kommunikationsweise zwischen Wählern und Politikern hat zugenommen, wobei der Zugang zu Nachrichten für viele Menschen entscheidend über deren politische Überzeugungen sein kann.

Das Pew Research Center bestätigte, dass das Vertrauen in Nachrichtenquellen unter Demokraten und Republikanern stark gespalten ist. Diese Polarisierung könnte sich auch in Trumps neuer Strategie widerspiegeln, die alte Medien gegen neue Medien ausspielt. Während Trump mit seiner direkten Ansprache an seine Anhänger über soziale Medien und alternative Plattformen, wie Parler, auf dem Vormarsch ist, bleibt abzuwarten, wie sich diese Strategiewechsel auf die demokratischen Prozesse und den öffentlichen Diskurs auswirken wird.

Inmitten dieser Veränderungen hat Leavitt auch etablierten Medien, die Trump als „Fake-News Media“ betiteln, deutlich gemacht, dass sie für falsche Berichterstattung zur Rechenschaft gezogen werden. Die Ankündigung, dass ein Platz für „neue Medien“ im Presseraum reserviert wird, könnte die herkömmliche Medienberichterstattung weiter unter Druck setzen und die Herausforderungen, vor denen der Journalismus in der heutigen Zeit steht, deutlich machen.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Strategien des Weißen Hauses auf die Wahlen 2024 auswirken werden und ob diese neuen Medienformen tatsächlich dazu beitragen, das Vertrauen der Wähler zu gewinnen oder zu verlieren.

Für weitere Informationen besuchen Sie Tagesschau, Nau und bpb.de.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
www.nau.ch
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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