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100.000 neue Hennen in Torgau: Bürger sorgen sich um Umwelt und Gesundheit!

Lorenz Eskildsen plant die Erweiterung seiner Bio-Eierfarm in Torgau von 30.000 auf 120.000 Hennen. Bürger äußern Bedenken zu Gesundheit und Umwelt. Welche Lösungen bietet er?

Der sächsische Bio-Eierproduzent Lorenz Eskildsen plant die Erweiterung seiner Farm in Dreiheide bei Torgau erheblich und möchte die Anzahl seiner Legehennen von derzeit 30.000 auf 120.000 erhöhen. Diese bedeutende Erweiterung, die auch den Bau von drei neuen Ställen umfasst, wurde während einer letzten Ratssitzung vorgestellt, bei der über 60 Bürger anwesend waren. Während einige Anwohner dem Vorhaben positiv gegenüberstehen, äußern andere erhebliche Bedenken hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Risiken und der Umweltverträglichkeit.

Aktuell erstreckt sich die bestehende Farm auf 16 Hektar und produziert Eier für die Marke „Bio-Henne Lausitzer Bergland“. Es ist anzumerken, dass das Gelände, auf dem die Farm betrieben wird, zuvor eine Munitionsfabrik war und heute auch das Holz-Unternehmen Mercer beherbergt. Die geplante Entwicklung hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Anwohner auf sich gezogen, sondern auch die von Eskildsen, der sich der Herausforderungen bewusst ist.

Bedenken der Anwohner

Der Großteil der Bedenken der Bürger konzentriert sich auf gesundheitliche Risiken, insbesondere durch Aerosole, die von der großen Anzahl an Hühnern ausgehen könnten. Zudem befürchten Anwohner negative Auswirkungen in Form von Lärm, Geruch und damit einhergehenden Tierseuchen. Eskildsen hat bereits angekündigt, dass er die neuen Ställe weiter entfernt von der Ortslage errichten möchte, um diese Sorgen zu mildern.

Um das Vertrauen der Anwohner zu gewinnen, möchte Eskildsen den Dialog mit ihnen suchen. Er hat bereits einen Tag der offenen Tür organisiert, an dem etwa 20 Einwohner von Süptitz teilnahmen. Während des Gesprächs hat er betont, dass er die Anliegen der Nachbarn ernst nehmen und die Produktion durch den Einsatz neuer Technologien gegebenenfalls anpassen möchte. Bislang hat Eskildsen jedoch noch keine Flächen für die Erweiterung erworben oder einen Bauantrag gestellt, was ihm Zeit gibt, auf die Sorgen der Menschen einzugehen.

Wirtschaftlicher Kontext

Die Erweiterung der Bio-Eierproduktion, die Eskildsen plant, könnte nicht nur die lokale Wirtschaft ankurbeln, sondern auch dazu beitragen, die Bio-Eier-Erzeugung in Sachsen zu vervierfachen. Im Kontext der deutschen Landwirtschaft ist dies ein bedeutender Schritt, da laut destatis.de die Nachfrage nach Bio-Eiern kontinuierlich wächst.

In den letzten Jahren hat die Bio-Landwirtschaft in Deutschland einen enormen Aufschwung erlebt, und die zunehmende Zahl an Bio-Höfen zeigt das wachsende Interesse der Verbraucher an nachhaltigen und gesunden Produkten. Eskildsens Vorhaben steht exemplarisch für diesen Trend, wird jedoch durch die erforderliche Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlicher Akzeptanz begleitet.

Die Zukunft der geplanten Bio-Hennenfarm bleibt abzuwarten, aber Eskildsen ist entschlossen, die Anwohner von Beginn an in den Prozess einzubeziehen und ihre Bedenken ernst zu nehmen, während er gleichzeitig die Kapazitäten seiner Farm erheblich ausbauen möchte.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.gefluegelnews.de
Referenz 3
www.destatis.de
Quellen gesamt
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