
Horst Köhler, der ehemalige Bundespräsident Deutschlands, ist am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben. Sein Tod hat in politischen und kirchlichen Kreisen große Trauer ausgelöst. Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, würdigte Köhler als einen visionären Staatsmann mit einer weitreichenden europäischen Perspektive, der Brücken zwischen Kontinenten gebaut hat. Der Bischof hob insbesondere Köhlers bedeutende Verdienste für den afrikanischen Kontinent hervor und würdigte sein bemerkenswertes Engagement für internationale Verständigung.
Köhlers enge Beziehungen zur katholischen Kirche waren ein markanter Aspekt seiner Karriere. Er suchte stets den Dialog über konfessionelle Grenzen hinweg und investierte viel in die Förderung von interreligiösen Beziehungen. Während seiner Amtszeit begrüßte er Papst Benedikt XVI. zweimal in Deutschland, 2005 und 2011. Besonders den Weltjugendtag 2005 in Köln betrachtete er als unvergessliche Gelegenheit zur Völkerverständigung.
Költner Vision und Engagement für Afrika
Georg Bätzing erinnerte in einem Beileidsschreiben an das umfassende Engagement von Köhler für Afrika und lobte seine internationalen Bemühungen. Köhler trat immer als Brückenbauer in Erscheinung, der den Dialog zwischen verschiedenen Kulturkreisen und Religionen lebendig hielt. Neben seinem politischen Wirken war er aktiver Teilnehmer bei Katholikentagen und katholischen Akademien, was sein Bestreben zeigt, den interreligiösen Dialog zu fördern.
Die Deutsche Bischofskonferenz sprach Köhler ein ehrendes Andenken aus und hob hervor, dass seine Einflüsse weit über die deutschen Grenzen hinausreichten. Sein Wirken als Brückenbauer im politischen Kontext weiterführend hat sowohl die gesellschaftlichen als auch die religiösen Strukturen nachhaltig geprägt.
Interreligiöser Dialog und gesellschaftliches Engagement
Das bedeutende Engagement für den interreligiösen Dialog findet auch in den Aktivitäten der katholischen Kirche zwischen Juden und Christen seinen Ausdruck. Der Gesprächskreis „Juden und Christen“, der 1971 durch Klaus Hemmerle gegründet wurde, und die Arbeitsgruppe „Fragen des Judentums“ belegen den anhaltenden Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften. Diese Gruppe hat sich seit ihrer Gründung stetig weiterentwickelt und umfasst heute zahlreiche Vertreter beider Religionen, die gemeinsam an einer wertschätzenden und respektvollen Verständigung arbeiten.
Die Zusammenarbeit beschränkt sich nicht nur auf formelle Treffen, sondern umfasst auch regelmäßige Gespräche zu politischen, sozialethischen und theologischen Fragen sowie gemeinsame wissenschaftliche Projekte. Die Aufklärung über Antisemitismus und die Förderung des christlich-jüdischen Dialogs sind zentrale Anliegen, die auch im Religionsunterricht und in der Erwachsenenbildung eine bedeutende Rolle spielen.
Horst Köhler hinterlässt eine legacy, die den Wert des Dialogs und der Verständigung zwischen den Kulturen und Religionen betont. Sein Beitrag zu einer friedlichen und respektvollen Welt wird sowohl im politischen als auch im religiösen Raum tief gewürdigt.
Für mehr Informationen über die Herausforderungen und Errungenschaften des interreligiösen Dialogs besuchen Sie bitte die Webseite der Deutschen Bischofskonferenz.
Für weitere Details zu Horst Köhlers Leben und Wirken lesen Sie die Berichte auf op-online.de und vaticannews.va.